Von Kaikoura aus ging es weiter südlich
die Küste entlang und schließlich wieder ins Landesinnere zu einem
weiteren Nationalpark: Arthurs Pass. Die Landschaft ist einfach nur
ein Traum! Die Strasse führte entlang eines breiten Flusstals (
leeres Flussbett) gesäumt von hohen Bergen, teilweise schneebedeckt.
Dies war mit die schönste Strecke in Neuseeland, die wir gefahren
sind. Durch dieses Tal führt auch der TransAlpine, eine Zugstrecke,
die mit zu den schönsten auf der Welt zählt ( kann ich
nachvollziehen).
In der Touristeninformation fragten wir
nach einer moderaten Zweitages Wanderung, da wir wieder etwas in die
„Einsamkeit“ wollten. Unsere Wahl war der Cass-Lagoon Track.
Jeweils 6-7 Stunden wandern, Übernachtung auf der Hamilton Hut ( die
Hütten in Neuseeland sind der Hammer!)
Bis wir endlich loslaufen konnten war
es schon 13.30Uhr, Topher hat das Auto am Endpunkt unserer Wanderung
geparkt und ist zurückgetrampt. Hat alles super geklappt!
Der erste Teil der Wanderung war der
frustrierendste Teil. Wir hatten bombastischstes Wetter und wir
mussten natürlich Mitten in der Mittagshitze durch ein weit offenes
Flusstal ohne wirkliche Wegmarkierung marschieren. Mehrere
Fluss/Bachüberquerungen waren auch mit dabei. Anfangs hab ich mir
noch meine Schuhe ausgezogen und mit durch den Bach marschiert. Dies
war aber viel zu aufwendig und schmerzhaft( spitze Steine). Auch über
Steine hüpfen stand nicht immer zu Auswahl. Schlussendlich bin ich
immer durch den Bach mit Wanderschuhen gewatet. War die richtige
Entscheidung, hätte man auch von Anfang an so machen können! Topher
ist ganz gut mit seiner über-die-Steine-Hüpf-Taktik klar gekommen.
Das schlimmste an dem Flusstal war
neben der Hitze, dass man nie wusste ob man noch richtig ist, da es
von diesem Flusstal der Weg abgeht. Wir haben den Weg nach einer
gefühlten Ewigkeit gefunden und haben uns nicht verlaufen. Der Weg
ging bergauf bergauf und bergauf durch einen an sich schönen
Laubwald. Zum Glück waren keine weiteren Flussüberquerungen für
diesen Tag in Planung. Glücklich und zufrieden sind wir gegen
16.30Uhr an unserem ersten Stopp angelangt, einer kleineren Hütte,
wo wir uns mit Broten für den nächsten Abschnitt gestärkt haben.
Kurz hinter der Hütte haben wir die
Baumgrenze erreicht und es ging über offenes Terrain, das mit
Grassbüscheln besetzt war sanft bergauf mit zum Cass Saddle. Diese
Landschaft war wunderschön. Von diesem Saddle aus konnte man schon
die Hütte sehen, die bergab im nächsten Flusstal liegt. Nun ging es
etwas steil bergab durch einen mit Moos durchsetzten Wald. Als wir
endlich das Flusstal bzw die Ebene wieder erreicht haben war die
Hütte auch nicht mehr weit. Glücklich und wirklich fertig haben wir
uns nur noch schnell umgezogen und haben uns in unseren Schlafsack
begeben und geschlafen. Wir waren sogar zu müde um noch etwas zu
Abend zu essen.
Wirklich gut haben wir diese Nacht
leider nicht geschlafen. Gegen 8 Uhr schnürten wir unsere
Wanderschuhe und buckelten unsere Rucksäcke auf. Wir überquerten
den Fluss auf zwei Hängebrücken und schon ging der Wanderpfad bis
auf 800 Meter wieder bergauf. Anschließend ging es die gerade
zurückgelegten Höhenmeter wieder bergab zu einem Flusstal. Wir
folgten dem Flusstal wieder gefühlte Ewigkeiten inklusive
Flussüberquerungen ;) Wir haben uns aber trotzdem nicht verlaufen
und haben die richtige Abzweigung gefunden und von dort aus ging es
moderat wieder nur bergauf bergauf bergauf bis wir zu einer kleinen
Hütte gekommen sind, wo wir wieder Rast gemacht haben. Von dort aus
war es bis zum Lagoon Saddle auch nicht mehr weit. Am Lagoon Saddle
hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Flusstal, dass wir
mit dem Auto entlang gefahren sind. Außerdem konnte man wunderschön
die schneebedeckten Berge begutachten! Von dort aus ging es durch
riesige Grasbüschellandschaften stets bergab, anschließend durch
einen dunklen Nadelwald mit zahlreichen Fliegenpilzen. Am Schluss
durch Laubwald bis der Parkplatz als Erlösung auftauchte. Es war
wunderschön aber auch super anstrengend!
Panoramablick Lagoon Saddle
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