Die nächsten Tage/Nächte haben wir in
einem Art Hostel in Napier auf dem Hinterhof verbracht. Der Besitzer
versprach Arbeit. Ab Montag würden bei ihm ganz viele Contractor
anrufen und nach Arbeitern fragen und wenn wir bei ihm wohnen würden
( d.h. Natürlich ihm Geld bezahlen), stehen wir auf der Liste (
first comes first serves), nach der Arbeit vergeben wird. Wir sind
insgesamt 3 Nächte geblieben. Der Besitzer hat uns immer nur
hingehalten, keine richtigen Auskünfte gegeben etc... Wir kamen uns
etwas veräppelt vor. Nicht nur wir haben auf Arbeit gewartet,
sondern noch zahlreiche andere, die dort waren. Warscheinlich hat er
nur gesagt, dass Arbeit vorhanden wäre um sein Hostel zu füllen,
dass er nach der Flaute, die nach Neujahr kommt, ein bisschen Geld
reinbringen kann. Das war ein bisschen ein Reinfall. Tereza (
Tschechin) hatte Geburtstag und wir verliessen das Hostel gegen
Nachmittag und fuhren nahe unserer alten Arbeitesstelle (
Apfelplantage) an einen Fluss und übernachteten dort. Am nächsten
Tag nutzen wir das freie W-Lan der Bücherei um nach Jobs zu suchen
bzw. nach Telefonnummern auf der Südinsel, wo es geplant war am
20.1. mit der Fähre hinzufahren. Wir vier saßen vor der Bücherei
auf einer kleinen Grünfläche mit unseren Campinstühlen, als uns
die Dame von der Bücherei ansprach, ob sie nicht ein Bild von uns
machen dürfte. Sie müsse unbedingt der Stadt zeigen, dass dringend
Sitzgelegenheiten vor der Bücherei gebraucht werden und demnach auch
benutzt würden ;)
Die Telefongespräche waren leider
nicht so nett. Keiner konnte uns einen Job zusichern, jeder zweite
sage, wir wären am 20.1. zu spät, JETZT würden Arbeiter gebraucht.
Völlig gefrustet, da wir ja schon die erste Fähre gebucht hatten,
die frei war ( alles ausgebucht), suchten wir trotzdem noch nach
freien Plätzen. Und wie durch ein Wunder, in der selben Nacht waren
Plätze für 4 Personen und 2 Autos noch frei. Wir wussen aber
immernoch nicht, ob wir unsere Tickets einfach umbuchen können, da
die Tickets für diese Nacht um 25 Dollar teurer waren. Topher hat
bei der Fährengesellschaft angerufen und es ging alles total
unkompliziert und schon hatten wir einen Fährenplatz für die
selbige Nacht auf die Südinsel. Endlich mal ein Erfolgserlebnis.
Nun mussten wir nach Wellington fahren
( ca. 3h). Dort sollte die Fähre ablegen. Wir sind ein bisschen in
Wellington herumgelaufen ( wir waren ja schon zum Fussballspiel dort,
Jacub und Tereza aber noch nie). Zudem haben wir uns noch mit einem
deutschen Pärchen getroffen, die mit uns auf der Apfelfarm
gearbeitet haben und zur Zeit auch in Wellington waren. Ihr Auto hat
einen Totalschaden und sie steckten sozusagen in Wellington fest. Die
Armen.
Wir sind abends ins Kino gegangen, da
wir mit der vorhandenen Zeit nichts anzufangen wussten. Und abends
wollten wir nicht wirklich durch die Stadt laufen, wenn alle
Geschäfte schon geschlossen hatten, somit war Kino eine super
Alternative.
Nach unserem Kinobesuch sind wir in
strömenden Regen wieder zum Auto gelaufen, das schon bei der Fähre
geparkt war. Eingecheckt und in die Autoreihe als einer der Ersten
eingereiht warteten wir nun. Die Fähre legte ja schliesslich erst um
2.30Uhr nachts ab. Die Zeit bis dahin ging eigentlich relativ schnell
um. Schlafsack und Decke haben wir in weiser Vorraussicht mit in den
Passagiererraum genommen. Es war die schlimmste Schifffahrt, die ich
je erlebt hab. Ein Sturm, Wellen, das Schiff hat nur noch
geschauckelt, man hat den Aufprall des Bug aufs Wasser gespürt. Ich
will mir gar nicht vorstellen wir große Wellen das waren. Das Schiff
hat nicht nur von vorne nach hinten geschaukelt, sondern auch von
links nach rechts. Jeder dritte hatte eine Kotztüte vorm Gesicht.
Zudem waren es auf dem Schiff gefühlte 10 Grad. Also A...kalt :(
Aber überlebt haben wir es alle. Die
Sonne ging auf und wir konnten den Rest der Bays und Sounds bei
Morgenlicht erleben bis wir schliesslich in Picton anlegten. Auf der
Überfahrt haben wir noch zwei alte Bekannte wiedergetroffen, zwei
deutsche Mädels, die wir in Waipawa, bevor wir bei Mr. Apple
gearbeitet, kennengelernt haben..Neuseeland ist einfach viel zu klein
;)
So eine Fahrt habe ich auch schon mal erlebt... Alle mit einer Kotztüte und ich Katha fragt, wann es etwas zu Essen gibt... ;-)
AntwortenLöschen