Da wir unsere zwei freien Tage nicht
auf der langweiligen Plantage verbringen mussten ( wir durften
Samstags nicht mehr arbeiten, weil wir zu viele Stunden arbeiten,
ergo zu viel Geld verdienen würden) machten wir an zwei Wochenenden
kleine Ausflüge.
Unser erster Ausflug ging bei
strahlenden Sonnenschein an den Porangahau Beach. Dort waren wir
schonmal, bevor wir auf die Farm gegangen sind. Diesmal haben wir
auch Bilder gemacht ;)
Es ist ein wunderschöner Sandstrand,
Sand soweit das Auge reicht und es gibt sooo viele (schöne) Muscheln
dort. 4 Leute von der Arbeit sind schon am Samstag losgefahren und
haben auf dem direkt am Strand befindlichen kostenlosen Campingplatz
genächtigt. Zur Viert sind wir als Nachzügler erst am Sonntag
erschienen. Die anderen, die schon da waren berichteten uns von einem
Babyhai, den sie gefangen haben und von Muscheln, die sie im Barbecue
zubereitet hatten. Sollte wohl seeehr lecker sein. Wir haben am
nächsten Tag eine Kostprobe der selbst gesammelten Muscheln
bekommen. Sehr sehr lecker!
Vormittags am Strand war es noch ein
bisschen kalt und windig, aber das änderte sich schnell und die
Neuseeländische Sonne zeigte sich von seiner brennenden Seite.
Langweilig am Strand rumliegen ist für uns nichts und so beschlossen
wir mit unseren zwei tschechischen Freunden eine Sandburg zu bauen.
Die Jungs haben die grobe Arbeit erledigt, d.h. Mit zwei Schaufeln (
wobei für eine die Bezeichnung Schaufel eine wahre Übertreibung
wäre) gruben sie den Burgraben aus und häuften den Sand in der
Mitte zu einem riesigen Sandberg an. Nun kam das Geschick der Mädels
an die Reihe. Wir verschönerten den langweiligen Sandhaufen zu einer
wunderschönen Burg. Verziert mit den zahlreichen Muscheln, die am
Strand zu finden sind, ließ sich der Anblick unserer Burg echt
sehen. Ein bisschen sah sie aus wie Minasthirit aus Herr der Ringe.
Passt ja eigentlich. Frodo und Co wären vor Neid erblasst ;)
An diesem Tag haben sind wir zum ersten
Mal in Neuseeland im Meer schwimmen gewesen. Es war einfach nur
herrlich. Natürlich war das Wasser noch ziemlich kalt, aber man kann
es noch als „ Erfrischung“ abtun und nicht als „ Erfrierung“.
Wellen gab es auch einige und Topher versuchte sich ans Surfen ( jmd.
Hatte nämlich ein Surfbrett dabei). So gut waren die Wellen aber
leider doch nicht, aber der Versuch war es wert. Es war ein wirklich
schöner Tag am Strand mit netten Leuten, super Wasser und
Sonnenschein ( trotz exzessiven Eincremens gabs natürlich einen
Sonnenbrand für Susi :-P).
5 Autos, 14 Personen und jede menge
spass, so sah unser nächstes Wochenende aus. Im Vorfeld hatten wir
Übernachtungskarten für die Sunrise Hut besorgt und 12 andere aus
dem Camp hatten Lust mit uns wandern zu gehen. So waren wir dann im
Endeffekt 6 Deutsche 5 Tschechen 2 Franzosen und eine Spanierin.
Der Weg zum Start des Wanderweges
führte mal wieder über eine Gravel Road und 4 Gatter mussten
geöffnet und wieder geschlossen werden. Am Start angekommen konnten
wir erahnen was und erwarten würde. Ein Schild sagte aus, Sunrise
Hut 5 km/ 3,5 h.......
Gut gelaut machten wir uns auf den Weg
und unsere Vermutungen waren richtig! Ohne Pause ging es nur bergauf
und eine Serpentine reihte sich an die Nächste. Am Anfang ging es
noch über eine Weide, dann durch jungelähnlichen Wald und mit der
zeit wurden die Bäume immer kleiner und weniger. Nach knapp 2h
hatten Susi und ich es dann auch endlich geschafft, die Hütte zu
erreichen. Die anderen aus unserer Gruppe waren ein wenig schneller
gewesen, aber ich konnte einfach nicht mehr! Morgens waren wir noch
beim Doktor in Hastings gewesen weil ich mir unglücklicher weise
eine Entzündung im linken Kaumuskel zugezogen hatte (keine Ahnung
wo, wann, wie aber es tut sau weh!!!!) und dem entsprechend war ich
mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern vollgestofpt. Doch die
Quälerei hat sich gelohnt. Eine wunderschöne Hütte mit
unvorstellbar tollem Ausblick erwartete uns und nach dem ersten
Schluck Cider waren die Anstrengungen vergessen. Zum Glück hatten
wir noch einen kleinen Topf an den Rucksack geschnallt, denn es gab
zwar Gaskocher in der Hütte aber kein Geschirr.......
Nach ein paar Runden BANG
(tschechisches Kartenspiel) und ein paar Gläsern mehr, stellten wir
uns unsere Wecker auf 5:15 Uhr da um 5:39 Uhr die Sonne aufgehen
sollte.Den Sonnenaufgang am nächsten Morgen kann ich nicht mit
Worten beschreiben, etwas so schönes haben wir bisher noch nicht
erlebt. Überwältigt und noch ein bisschen müde legten wir uns fast
alle nochmal hin um noch ein bisschen zu schlafen. Nach dem zweiten
erwachen ist eine kleine Gruppe noch ein bisschen weiter gelaufen und
hat den nahegelegenen Armstrog Saddle ausgekundschaftet. Von dort aus
hatte man freie Sicht auf den Tongariro Nationalpark und seine mit
Schnee bedeckten (aktiven) Vulkane.
Als Abstieg wählten wir einen anderen
Weg und zwar an einem Fluss entlang... Über Stock und Stein ging es
dem Flusslauf folgend dem Parkplatz entgegen. Um die 17 mal mussten
wir alle den Fluss überqueren wobei nicht alle Schuhe trocken
blieben. Die nassen Schuhe waren aber aufgrund des tollen Wetters
überhaupt kein Problem und auch mir mit meinen Schmerzmitteln ging
es 1000mal Besser als beim Aufstieg.
Glücklich und erschöpft kamen wir
dann am Frühen Nachmittag wieder am Orchard an. Jetzt nur noch
Wäsche waschen und etwas essen, dann so schnell es geht ins Bett und
für die letzte Woche fit schlafen........
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