Wir wünschen Euch Daheimgebliebenen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest! Wir werden es uns am Strand mit viel Essen und hoffentlich gutem Wetter gut gehen lassen!

Montag, 23. Dezember 2013
Frohe Weihnachten!!
Wir wünschen Euch Daheimgebliebenen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest! Wir werden es uns am Strand mit viel Essen und hoffentlich gutem Wetter gut gehen lassen!
Donnerstag, 19. Dezember 2013
Mr. Apple
Nach unserer frustrierenden Absage
haben wir uns entschlossen ein Stückchen Richtung Norden zu fahren,
durch das schöne Napier, ab in die Berge nahe des Mohakino Rivers (
dort kann man gut Kajak fahren). Auf dem Weg zu unserem ausgesuchten
Campingplatz haben wir kurz Halt an einer Rafting-Firma gemacht. Dort
konnten wir in der Halle auch Wildwasserkajaks sehen, nur leider war
von den Besitzern keiner da. Somit fuhren wir unverichteter Dinge (
doch nicht paddeln :( ) zu dem Campingplatz, wo wir eigentlich
hinwollten. An der Rezeption buchten wir zur Frustbewältigung für
den nächsten Morgen 1,5h Horsetrekking :-P.
Zum eigentlichen Schlafort mussten wir
noch ca. 500 Meter weiterfahren mitten im Nichts. Sehr toller Platz
mit schönen kleinen Hütten, wo man die Möglichkeit hat, sie zu
mieten. Außerdem ist der Platz schön am Fluss gelegen.
Am nächsten Tag sind wir zur Rezeption
gelaufen, der Treffpunkt für unsere Horsetrekking Aktion. Schon von
Weitem sahen wir unsere fertig gesattelten Pferdchen. Unser Guide war
ein sehr nettes Mädel, gab uns zuerst eine einfache Einführung, wie
man reitet etc. und schon ging es los. Stilecht mithilfe einer
kleinen Treppe sind wir auf die Pferde gestiegen und losgeritten.
Zuerst war es ein wirklich komisches
Gefühl aber dann war es total toll! Topher fragte, ob sie uns ein
bisschen „ Reitstunden“ geben mag und wir sind daraufhin getrabt
und gallopiert. Und keiner ist vom Pferd gefallen. Bergauf und Bergab
und leider viel zu schnell ging die Zeit vorbei. 1,5 Stunden sind
halt doch zu kurz, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und wir werden
es wenn sich die Möglichkeit ergibt, auf jeden Fall nochmal reiten!
Übrigens: nach dem Absteigen musste man sich ersteinmal wieder an
das Laufen gewöhnen. Unser Guide hat uns für den nächsten Tag
Schmerzen prophezeit ;) (Topher hatte keine!! :-P)
Schnell noch unter die Dusche gehüpft
und wir sind wieder Richtung Napier gefahren. Um einen Job zu finden
haben wir beschlossen, einfach auf dem Weg an einigen Fruit Jobs,
Wein“bergen“ ( hier stehen die Weinreben auf ebenen Flächen)
oder Plantagen nachzufragen ob sie einen Job für uns hätten. Leider
war dies alles ohne Erfolgt und keiner hatte einen Job frei bzw.
braucht Arbeiter. Immer mehr Frustration machte sich breit.
In Napier angekommen, eine Nacht
verbracht, gönnten wir uns am nächsten Tag einen Besuch im National
Aquarium of New Zealand. 20 Dollar pro Person bezahlt und in 25
Minuten waren wir durchgelaufen. Leider gab es nichts spektakuläres,
was wir noch nicht gesehen hätten. Schade. Allein wegen dem
Kiwi-Vogel, den es dort gab, hat es sich aber doch irgendwie gelohnt
dort reinzugehen. Trotz ihres „langen“ Schnabels haben diese
flugunfähigen und nachtaktiven Tiere unter Wissenschaftlern den
kürzesten Schnabel. Die Schnabellänge wird nämlich von der Spitze
des Schnabels bis zu den Nasen/Schnabellöchern gemessen. Da Kiwis
aber ihre Schnabellöcher ganz an der Spitze haben, haben sie somit
den Kürzeren gezogen. Sie sind außerdem noch die einzigsten Vögel,
welche riechen können. Deshalb sieht es auch so aus, wenn sie
laufen, als ob sie ihren Schnabel, wie etwa ein alter Mann einen
Stützstock, als drittes Bein verwenden. Sie stecken, bevor sie einen
Schritt machen, stets den Schnabel in den Boden, um Nahrung zu orten.
So, genug Wissenswertes von den Tierchen ;)
Daraufhin zogen weiter und versuchten
jetzt mithilfe des Internet irgendwie an einen Job zu gelangen. Wir
riefen so viele Menschen an und irgendwie hatte keiner Arbeit.
Lediglich ein Manager von einer Apfelplantage sagte uns, er würde
uns am Montag, also in 2 Tagen anrufen, ob er uns brauchen würde.
Wir hätten eine 50% Chance, dass es so ist. Naja, viel darauf
konnten wir nicht geben, weil was man sagt und was man tut, sind, wie
wir jetzt wissen, zwei unterschiedliche Paar Schuhe :(
Die nächste Nacht haben wir in
Hastings verbracht auf einem Campingplatz, der sogar einen
Swimmingpool besaß-dementsprechend leider auch etwas teuer war...
Am nächsten Tag hatten wir uns etwas
Spaß verdient und es ging zum Splash Planet, ein Wasserpark mit
vielen Rutschen und zahlreichen anderen Attraktionen. Es versprach
ein super Tag zu werden ( wettermäßig und Spaßmässig) und dem war
auch so! Die Rutschen waren wirklich super und wir verbrachten einen
schönen Tag!
Nach dem Spaß kommt leider wieder der
Ernst. Wir telefonierten wieder fleissig und nach fast völliger
Eskalation unserer Frustration ( die sich mittlerweile in streiten
gegeneinander umgewandelt hat), rief uns eine Frau an, die uns eine
Telefonnummer durchgab, wo wir anrufen sollen für eine Apple
Thinning Job. ( Erklärung später)
Nach dem Telefongespräch kam
Erleichterung auf. Wir hatten einen Job, und der war sicher, Topher
fragte nun zehnmal nach und wir sollten am morgigen Tag in Hasting an
einer Plantage antreten zum vorher genannten Job. Wieder erwartend
hat sich der Manager, der Montags anrufen wollte, nicht angerufen.
Gegen Abend ging es wieder auf den
Campingplatz mit Swimmingpool, den wir am Abend auch endlich mal
nutzen wollten, dass wir nicht umsonst so viel Geld ausgegeben haben.
Am nächsten Tag ging es zu der Plantage in der selbigen Stadt,
deswegen mussten wir den Campingplatz leider wieder auswählen. Kurz
bevor wir in den Pool hüpfen wollten, holte Topher noch sein
Handtuch aus dem Auto und bemerkte glücklicherweise, dass unser
Handy klingelte. Er ging ran und Überraschung!! Der Manager der
Plantage, der uns anrufen wollte, war am Telefon und sagte uns, wir
könnten am Mittwoch früh bei ihnen anfangen. Super Neuigkeiten!
Hier kann sich wirklich alles von einer
auf die andere Minute ändern. Auf einmal haben wir zwei
Jobmöglichkeiten, es war der Wahnsinn...Aber natürlich auch Qual
der Wahl. Was machen wir nun? Den anderen absagen und nur am Mittwoch
gehen? Und dann irgendwie doch eine Absage zu bekommen und wieder mit
Nichts dazustehen? Wir haben uns dazu entschlossen, dass wir auf
jeden Fall am nächsten Tag zum Job antreten werden um einfach zu
sehen, was auf uns zukommt.
Jetzt konnten wir beruhigt in den Pool
hüpfen und den Tag ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf
zur Plantage, um 8.30Uhr sollten wir vor Ort sein. Vor Ort fanden wir
zwei andere Backpacker vor, die sehr nett waren. Eine Stunde lang
dauerte es, bis wir die Verträge endlich unterschrieben waren und
alles kopiert war ( Ausweise, Arbeitserlaubnis). Und es ging bei
leichtem Nieselregen los auf die Plantage. Wir trafen unseren
Supervisor ( sowas wie der direkte Chef, der aufpasst, ob man alles
richtig macht und einem alles erklärt etc), der auch sehr sympatisch
schien. Vor Ort erklärte er uns anhand eines Apfelbaumes ( es gab
genug davon ;) ), was unser Job ist: Apple Thinning! Das heißt, dass
man den Apfelbaum ausdünnt. Man „pflückt“ zu kleine Äpfel oder
zu viele Äpfel um den anderen die Chance zu geben schön groß zu
werden. Es kommt halt doch auf die Größe an, verkauft sich besser
=)
Da nicht alles „zu Fuß“ erreichbar
ist, bekamen wir noch eine Leiter dazu, auf der wir rumturnen
mussten, um alle Äste des Baumes zu erreichen. Nach ca. 3h Thinnen
fing es natürlich stärker an zu regnen und man hatte das Gefühl,
es regnet sich ein. Da dieser Job leider etwas wetterabhängig ist
und es verständlicherweise etwas gefährlich ist, bei strömenden
Regen auf der 3Meter hohen Leiter rumzuturnen wurden wir um 12 Uhr
schon heimgeschickt. Zurück im Trockenen, in unserem Auto, mussten
wir uns überlegen, was wir machen. Auf dieser Plantage bleiben und
der anderen, wo wir am nächsten Tag anfangen sollten absagen. Oder
andersherum? Bevor wir eine Entscheidung getroffen haben, riefen wir
nochmal die Plantage für den nächsten Tag an, nur um sicher zu
gehen, dass es ein sicherer Job ist. Dies wurde uns bestätigt und
uns wurde gesagt, dass es sogar ein Camp auf der Plantage gab für 30
Dollar pro Woche. Das ist unschlagbar und wir entschieden uns für
diese Plantage. Diese Plantage ist einer der vielen Plantagen unter
der Hand von Mr. Apple, ein sehr großes Unternehmen. 25% der
weltweit produzierten Äpfel kommen von diesem Unternehmen.
Am nächsten Tag machten wir uns früh
auf, sodass wir um 8 Uhr pünktlich an der Plantage sind. Schon am
Morgen hat es leider schon geregnet und wir waren uns unsicher, ob
heute wirklich unser erster Arbeitstag sein wird. Im Büro der
Plantage angekommen warteten wir mit einigen anderen Alteingesessenen
Arbeitern ( sie waren bereits schon 1 Woche da ) und Neuankömmlingen
wie wir. Die Alteingesessenen mussten auf den Boss warten um Bescheid
zu bekommen, ob heute gearbeitet wird. Als er um 8 das Büro betreten
hatte, wurde gleich klar, dass heute wohl nicht unser erster
Arbeitstag sein wird. Der Boss beschloss nämlich, dass heute für
alle frei sei.
Somit bestand unsere erste Arbeitstat
nur darin, die Verträge zu unterschreiben und ins Camp mitten in der
Plantage zu fahren. Dort gibt es eine nette Wiese, wo fast alle
Backpacker in ihren Autos / Zelten schlafen. Aber es gab auch kleine
Zimmer, dieen sollten absagen. Oder andersherum? Bevor wir eine
Entscheidung getroffen haben, riefen wir nochmal die Plantage für
den nächsten Tag an, nur um sicher zu gehen, dass es ein sicherer
man mieten konnte. Diese waren aber jedoch etwas teurer.
Wir fanden eine riesen Küche vor mit
zahlreichen Kochmöglichkeiten, Kühlschränken, Tiefkühltruhe, Ofen
etc. es war alles da, was das Herz begeht. Im nächsten Raum, war
eine Art Wohnzimmer hergerichtet, mit Couch, TV und sogar
Tischtennisplatte. Die Sanitäreinrichtungen bzw. Waschmöglichkeiten
für Wäsche sind auch top.
Unseren ersten Arbeitstag verbrachten
wir somit mit ausruhen für den kommenden Tag. Auch nicht schlecht.
Aber so verdient man leider kein Geld ;)
Der nächste Tag verhieß wettermäßig
leider auch nichts Gutes: es regnete. Um 8.30Uhr erschienen wir am
Office und wir wurden einem Supervisor zugeteilt: Darren. Er ist
wirklich supernett und schaut irgendwie aus wie Snoop Dog ;)
Unsere Tagesaufgabe im strömenden
Regen bestand darin, Äste abzureisen ( natürlich ohne Handschuhe).
Die Art von Bäumen, an denen wir arbeiteten bildeten zu viele
Triebe, die nur nach oben wachsen und den darunterliegenden Äpfeln
das Licht wegnehmen. Diese Triebe mussten wir raus reißen. (
Ripping)
Nachdem wir zwei Reihen à 90 Bäumen
bearbeitet haben, beschlossen wir für den heutigen Tag aufzugeben.
Wir waren so nass wie noch nie, sprichwörtlich bis auf die Knochen.
In unseren Wanderschuhen stand das Wasser und die Motivation war
irgendwie auch am Boden. Gute Aussichten für die nächsten Wochen.
Zum Glück gab es aber super Duschen, die einen schnell wieder
aufgewärmt haben. Unsere Arbeitsklamotten haben wir in den Trockner
verfrachtet. Sie waren somit einsatzbereit für den nächsten (
hoffentlich regenfreien) Tag.
Der nächste Tag begann mit einer
neuen, aber für uns schon bekannten Aufgabe: Thinning. Zu Anfang
haben wir super Bäume bekommen, die nicht zu groß waren und
wirklich nicht viele Äste hatten, wo sich Äpfel verstecken konnten.
Wir arbeiteten immer in Pärchen und nur einer von beiden musste eine
Leiter benutzen. Die Spitze des Baumes war so dünn, dass man stets
von einer Seite von der Leiter aus thinnen konnte. Glück für das „
schwache“ Geschlecht. Wir wurden noch etwas vor der Leiterbenutzung
geschont und überliessen den Männern diese überaus tolle
Interaktion mit der sperrigen Leiter :)
Da wir erst Mittwoch bzw. ja erst
Donnerstag angefangen hatten zu arbeiten, arbeiteten wir auch
Samstag. Somit war Sonntag unser freier Tag und wir erholten uns
mithilfe von Wäschewaschen von unseren ersten drei anstrengenden
Arbeitstagen. Schon jetzt wussten wir, dass Apple Thinning wohl nicht
zu unseren Lieblingsarbeiten gehört. Aber gut, irgendwie müssen wir
ja die Reisekasse wieder füllen.
Die nächste Woche wurde eine 6-Tage
Woche à ca. 10 Stunden pro Tag. Um 6 Uhr Arbeitsbeginn, halbe Stunde
Mittagspause und bis 16.30Uhr gearbeitet. Nicht immer hielten wir die
Arbeitsmoral durch. Aber im großen uns ganzen kamen wir auf 54
Stunden für diese Woche.
Die Bezahlung war hier leider nicht so,
wie wir uns es vorgestellt haben. Der Mindestlohn in Neuseeland ist
13,75 Dollar. Diesen Stundenlohn muss Mr. Apple mindestens zahlen. In
der Regel wir aber auf Plantagen per contract bezahlt, d.h. Pro Baum
den man thinnt. Jede Art von Baum ist unterschiedlich viel wert, je
nachdem wir schwer er zu Thinnen ist, also wie Groß er ist, wieviele
Äpfel er hat, Äste etc. Der Preis pro Baum wir immer pro Block
bestimmt, als pro Areal, wo die Bäume stehen, z.B. 10 Reihen à 70
Bäume ist ein Block. Wenn man aber in einem neuen Block anfängt zu
arbeiten, steht immernoch kein Preis fest. Der Preis wird anhand der
Arbeiter bestimmt, wie lange sie brauchen einen Baum zu thinnen.
Dieser Preis wird vom Boss natürlich so gesetzt, dass er
1. nicht zu viel zahlen muss, wenn man
gut und schnell ist
- er nicht so viel drauflegen muss, wenn Arbeiter zu langsam sind um im Durchschnitt nicht den Mindestlohn erreichen würden
Die ganze Sache mit den Preisen ist ein
bisschen ein Pokerspiel. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass der
Preis noch nach unserer Arbeit im Block runtergesetzt wurde, da wir
zu gut und zu schnell gearbeitet haben. d.h. Wir wurden bestraft weil
wir schnell gearbeitet haben. Wo ist da der Sinn?
Naja, man kann sich aufregen oder man
kann es lassen. Wir bekommen Geld, zwar nicht so viel wie wir uns
vorgestellt haben, aber besser als nichts.
Neben der Plantage und den zahlreichen
Äpfeln gibt es hier natürlich noch die bereits erwähnten anderen
Backpacker. Wir verstehen uns wirklich gut mit allen anderen und man
hat irgendwie das Gefühl, man lebt in einer grossen WG. Es sitzt
immer einer in der Küche und man kann sich unterhalten etc. Abends
Bier trinken oder Karten spielen ( wir haben ein tschechischen
Kartenspiel gelernt BANG... nur zu empfehlen )
Außer den Backpackern( 6 Deutsche, 2
Franzosen, 1 Spanierin, 10 Tschechen) gibt es noch 30 Samoaner. Diese
kommen jedes Jahr und bleiben für ein halbes Jahr. In diesem halbem
Jahr verdienen sie ihr gesamtes Jahresgehalt für Samoa. Die jüngeren
Samoaner sind richtig nett und wollen sich auch mit einem
unterhalten. Die Älteren jedoch sind denke ich ein bisschen
skeptisch und gehen auf Distanz.
Neben der Arbeit haben wir am
Wochenende einige Ausflüge unternommen, dazu aber gesondert mehr =)
Montag, 16. Dezember 2013
Wellington
Die letzten Tage auf der Farm waren
gezählt, ohne dass wir es wussten.
Lisa und Nici, die zwei Mädels mit
denen wir hierher geflogen sind , verbrachten ihre Zeit in
Paraparaumu ( nahe Wellington) bei einer älteren Dame mit Altzheimer
um auf sie „aufzupassen“. In einer Woche sollte das Fussballspiel
Neuseeland gg. Mexiko in der WM-Qualifikation in Wellington
stattfinden und sie fragten uns ob wir nicht mit ihnen dahin gehen
wollten. Kurz auf der Farm gefragt, ob wir für 2 Tage Wellington
frei bekommen würden und schon waren die Tickets via Internet
gekauft. Für Susi war es das erst mal im Stadion =)
Vormittags haben wir noch 150 Lämmer
gedockt ( d.h. Schwanz abgeschnitten) und nachmittags haben wir uns
dann auf den Weg nach Wellington bzw. Paraparaumu gemacht. Nach ca.
2,5h Autofahrt und kurzem Stop an einem Wildwasser/Slalom Kanal, der
leider recht trocken war, haben wir uns auf dem Pak'n Save (
günstigster Supermarkt in Neuseeland) mit den zwei Mädels
getroffen. Die Wiedersehensfreude nach 2 Monaten war beiderseits groß
und wir beschlossen, den Abend mit einem Strandbesuch ausklingen zu
lassen. Die zwei Mädels hinten im Bett und wir zwei normal vorne im
Auto ging es zum Strand mit Sonnenuntergang. Vor Paraparaumu liegt
Kapiti Island, eine Insel, die wohl sehr sehenswert ist, eine
Überfahrt kostet jedoch über 100Dollar. Mal sehn ob wir uns das
noch irgendwann leisten oder nicht ;)
Als es dann dunkel war ging es für uns
ein Stückchen weiter Richtung Wellington auf einen Campingplatz im
Queen Elisabeth Park. Leider waren wir etwas zu spät dran, es war
schon nach 9 Uhr und das Office schloss bereits um 8 Uhr. Durch die
Schranke am Eingang wollten wir jetzt nicht unbedingt durchbrechen,
also stellten wir uns auf der Besucherparkplatz und übernachteten
dort. Am nächsten Tag hat uns freundlicherweise der Gärtner den
Code für die Schranke genannt und wir haben im Campingplatz
gemütlich gefrühstückt.
Vom Campingplatz aus sind wir zum
Bahnhof gelaufen und haben den Zug nach Wellington genommen. 12
Dollar für hin und zurück, 40 Minuten Zugfahrt am Meer entlang, was
will man mehr!
Wellington, die Hauptstadt Neuseeland
ist eigentlich recht schön. Liegt direkt am Meer, von dort aus legen
die Fähren ab, die Passagiere mit ihren Autos auf die Südinsel
schippern. Wir hatten wunderschön sonniges Wetter und es war für
Wellington unüblich windstill. Zuerst sind wir am Hafen entlang und
haben gleich einen Händler entdeckt, der auch Wildwasserkajaks
verkauft. Alles ein bisschen billiger und die GoPro von letzter
Saison war auch recht günstig. Mal sehn, vielleicht machen wir uns
ja selber ein Weihnachtsgeschenk.
Als wir gerade zurücklaufen wollten um
die Mädels, die einen Zug später genommen hatten abzuholen, haben
wir eine SMS vom PickNZ bekommen, dass jmd. Arbeiter braucht für
Apple Thinning. Dort haben wir angerufen und er hat uns mitgeteilt,
dass wir am Freitag vorbeikommen sollen und für ihn arbeiten können!
( es war Mittwoch). Die Freude über die gefundene Arbeit war groß,
doch wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht was uns erwartet....
Zusammen mit den Mädels sind wir zum
Botanischen Garten gelaufen. Dieser liegt auf einem Berg und man hat
zudem die Möglichkeit mit einem Cable Car auf diesen Berg zu fahren.
Die Mädels waren natürlich fürs laufen, nur der Feine Herr hat
sich an die riesen Schlange angestellt und hat sich mit einigen
vielen anderen in das Cable Car gequetscht. Und wer war natürlich
erster oben am Berg? Die fitten Mädels, die fleissig gelaufen sind
:)
Die ganze Strecke, die wir durch die
Stadt hochgelaufen sind, sind wir wiedervereint durch den botanischen
Garten wieder runtergelaufen. Sehr schöner Garten mit einigen
Aussichtspunkten und verschiedenen Themengebieten( Australischer
Garten etc.), aber jetzt nichts unbedingt bahnbrechend neues ;)
Um 5 Uhr war Einlass im Stadion und wir
sind natürlich prompt falsch gelaufen. Da 2 große Kreuzfahrtschiffe
da waren, und die ungefähr zur selben Zeit wieder losfuhren und alle
Passagiere wieder aufs Schiff mussten, waren einige Menschen
unterwegs. Wir haben uns gedacht, dass wenn so viele Menschen dort
hinlaufen, müssen wir ja richtig sein ;) Das Stadion zu unserer
Linken sind wir immer weiter gelaufen bis uns zwei freundliche
Schiffs-Sicherheits-Kerls gesagt haben, dass wir den ganzen Weg
wieder zurück müssen ( ja, Topher hats auch noch gesagt, dass wir
abbiegen müssen, aber die geballte Frauenpower wollte wieder mal ein
bisschen mehr Laufen). Somit sind wir in praller Sonne an der
vielbefahrenen Straße wieder zurückmarschiert und sind den
richtigen Weg eingeschlagen zum Stadioneingang. Das mexikanische
Fernsehen (ESPN) mit Berichterstattung Erstattung war schon vor Ort
und wir mussten alle mal in die Kamera jubeln ;) Peinlich, aber sieht
ja keiner, außer Mexikaner, vielleicht =P
Als einer der Ersten sind wir ganz
neumodern, mit E-Ticket auf dem Handy ins Stadion hereinmarschiert.
Nachdem unsere Plätze gefunden waren, haben wir uns gemäß den
Neuseeland-Farben ( All whites/All blacks) im Gesicht schwarz und
weiss angemalt ( Bilder), dass wir nicht auffallen sozusagen.
Pustekuchen: wir waren leider mitten in einem kleinen
Mexiko-Fanblock...
Die Zeit bis zum Anpfiff zog sich ein
bisschen, zumahl die Sonne wirklich ohne jeglichen Schatten
herunterbrannte.
Aber als der deutsche Schiedsrichter
nach den beiden Nationalhymnen den Anpfiff vollzog war das Spiel in
vollem Gange. Es war ein sehr torreiches Spiel, leider etwas zum
Nachteil der Neuseeländer. Sie haben 4:2 verloren. Eine Erfahrung
war es trotzdem wert und es hat sehr viel Spaß gemacht mitzufiebern!
Direkt nach dem Spiel ging es mit dem
Zug wieder Richtung Paraparaumu. Wir stiegen eine Station früher aus
als die Mädels und liefen zum Campingplatz. Am nächsten Tag haben
wir beschlossen, früh loszufahren, da wir das Cottage aufräumen
mussten, Wäsche waschen etc. Wir mussten alles fertig machen für
unseren „Auszug“ für unsere neue vermeintliche Arbeitsstelle!
Am selben Abend waren wir noch ein
letztes Mal bei der Familie zum Essen eingeladen.
Am nächsten Morgen haben wir alles in
unser Auto eingeladen und es ging vollbepackt wieder los. In der nähe
von Hastings sollte unser Job sein. Dort angekommen hatten wir sofort
ein komisches Gefühl. Die Frau machte uns die Tür zum Haus auf, und
schaute uns schon sehr verdutzt an. Auf die Frage hin, wo ihr Mann
sei, sagte sie, dass er nicht da sei. Sie rief ihn aber immerhin an,
und berichtete uns, er würde in 2,5h am Haus sein. Vorher bat sie
uns noch ins Haus herein und dort sah es wirklich chaotisch
aus...Hilfe
Die 2,5h verbrachten wir in Hasting und
aßen etwas zu Mittag, bis wir zum zweiten Mal am gleichen Tag zu der
Plantage kamen. Ziemlich schnell kam dann auch der Mann mit seinem
Auto endlich angefahren. Wir dachten uns, juhuu, endlich dürfen wir
anfangen zu arbeiten. In einem darauffolgenden Gespräch stellte sich
aber heraus, dass er eigentlich jetzt noch gar keine Arbeit hat. Er
hat es zwar nie ausgesprochen, sondern nur durch die „Blume“
gesagt, dass wir eigentlich seine Zusätzlichen Optionen waren, da es
passiert dass Arbeiter erst gar nicht auftauchen. Er sagte zwar, er
würde uns anrufen, wenn Mitte der kommenden Woche die Arbeit
losgeht, aber auf sowas können wir echt verzichten. So ein Idiot,
sagt uns am Telefon, wir können am Freitag anfangen zu arbeiten und
dann lässt er uns fallen wie eine heisse Kartoffel. Hätte er auch
eher sagen können.
Frustriert verliessen wir also den Hof
und haben schon in der Ausfahrt beschlossen, dass selbst wenn er
anrufen sollte ( was er natürlich nicht gemacht hat), wir NICHT für
ihn arbeiten werden. Ein bisschen Niveau und Stolz haben wir auch.
Die Suche ging also von Neuem los. Die
Farm Hals über Kopf für den „ Job“ verlassen und nun standen
wir wieder mit Nichts in den Händen da. Aber naja, auch schlechte
Erfahrungen gehören leider dazu. Aber bessere kamen zum Glück dann
auch noch :)
Mittwoch, 13. November 2013
Ngawaka Farm
Unsere kleine Farm =)
Über ein Internetportal ( helpx) haben
wir für eine Woche einen Farmstay arangiert. Bei diesem
Internetportal können sich sog. Hosts angmelden, die Leute suchen,
die für sie arbeiten und dafür Unterkunft und Essen bekommen. So
etwas ähnliches wie Woofing ( workin on okological farms), nur dass
helpx nicht auf Farmen beschränkt ist, sondern auch gartenarbeit,
hundesitting, aupair etc...einfach alles anbietet und an sehr vielen
Flecken der Welt vertreten ist, unter anderem eben auch Neuseeland:)
Die zwei Tage, bevor es auf die Farm
ging verbrachten wir auf einem Campingplatz in der Nähe unseres
Farmstay.
Ein Tagesausflug ging an den Strand!
Wunderschöner Sandstrand, mit Campingplatz direkt am Meer ( freedom
Camping). Da unser Auto aber zur Zeit leider etwas unzuverlässig
ist, haben wir beschlossen wieder zu unserem „alten“ Campingplatz
zurückzufahren. Nicht dass wir dann mitten im Nichts stehen ( zwar
an einem wunderbaren Strand) und das Auto springt am nächsten Morgen
nicht an!
Am Strand wurde Susi auch noch von
einem Vogel attackiert, der ihr auf den Kopf geflogen ist. Sehr
komisch. Später haben wir herausgefunden, dass diese Vögel sehr
beschützend ihrem Nest/Jungen gegenüber handeln.
Ein Tagesausflug ging noch in Stadt um
ein bisschen zu shoppen. Shoppen konnte man das leider nicht nennen,
da Waipukurau nur 4000 Einwohner hat, aber eigentlich alles hat was
man braucht.
Der Campingplatzwärter war auch total
lieb! Als er gehört hat, dass wir Arbeit suchen, hat er bei einem
Weinberg angerufen und hat uns die Telefonnummer gegeben. Wir sollen
doch mal nach unserem Farmstay dort anrufen! Alsoo sehr nett!!
Bevor wir aber zum Farmstay gefahren
sind, mussten wir erstmal die Adresse ausfindig machen. Weder unsere
Straßenkarte noch google maps konnte uns bei diesem Problem
weiterhelfen. Somit sind wir in das örtliche
Touristeninformationscenter gegangen und haben zu Dritt über der
Karte gebrütet und haben die Adresse gesucht. Naja,
gesucht-gefunden! 20 Minuten ausserhalb von Waikukurau mitten im
Nichts.
Auf zum Farmstay und unsere
Lieblingsstrasse: gravel road!! ( Schotterstrasse)... Unser Auto
klapperte als ob es gleich auseinander fallen würde. Leider gab es
hier leider keine Hausnummer, somit haben wir uns an den Namen der
Briefkästen orientiert, die praktischerweise neben der Strasse
stehen und nicht direkt vor dem Haus ( jedes Haus/Farm hat einen
extra Weg zu diesen). Wir sind also immer weiter gefahren und haben
uns schon gefragt, ob wir das Haus verpasst haben, bis uns ein Auto
entgegengekommen ist mit Fiona ( Fi). Sie hat uns erklärt wo wir zu
unserer Unterkunft hin müssen und es war praktisch nur ums Eck. Sie
holt nur gerade ihren Sohn( Jonty) von der Schule, weil kein Schulbus
in die Gegend fährt!
Unsere Unterkunft war ein Cottage für
uns alleine! Mit zwei Schlafzimmern, offene Küche mit
angeschlossenen Wohnzimmer, Badezimmer, Waschmaschine, Garage und
sogar einen Holzofen im Wohnzimmer!! Einfach nur genial! Eine
Pferdekoppel direkt vor der Tür und ein Ausblick vom Küchenfenster-
davon kann man nur träumen!
Als wir alles eingerichtet haben, kam
auch schon Fi mit ihrem Sohn Jonty um uns Hallo zu sagen und um uns
willkommen zu heißen. Sie erklärte uns alles mit dem Cottage und
sagte uns, wenn wir wollen, können wir um 5 Uhr mitkommen, die
Kälbchen füttern.
Gesagt, Getan. Um 5 Uhr sind wir zum
verabredeten Treffpunkt marschiert ( durch noch eine Pferdekoppel
durch) und haben Fred kennengelernt ( Fi's Mann). Die Kälber werden
hier mit einer Art Maschine mit Zitzenvorrichtungen gefüttert, in
die man Milch reinfüllt. Die Milch wird vorher mit Milchpulver
zurechtgemixt (das Milchpulver riecht wie McDonalds Milcheis :-D) Das
wird in den nächsten Tagen eine von Tophers Aufgaben sein.
Ein Quad vor die Vorrichtung gespannt
und es ging zu Dritt los: Fred aufm Sitz, Tophi und ich rechts und
links hintendran. Wir sind zur Kälberweide gefahren und durften
zusehen, wie ca. 30 Kälber verrückt nach Milch waren. Und die
sabbern vielleicht dabei ;)
Es gibt noch andere Kälbchen, aber die
werden nicht mehr mit Milch sondern nur noch mit speziellen
Kälberpallets gefüttert.
Unter anderem gibt es auf der Farm jede
Menge Schaafe mit ihren Lämmern ( insg. ca. 3000), Bullen, Stiere
und Kühe mit ihren Kälbern. Außerdem insg. 7 Pferde, 7 Hütehunde,
3 Haushunde, 2 Katzen und am nächsten Tag kamen noch zwei Ferkel
dazu. Also hier ist ganz schön was los!!
Am ersten Tag haben sie uns schon
gebeichtet, dass die ganze Familie am kommenden Wochenende nicht da
sein wird. Eigentlich wollte er den Nachbar anrufen, dass er die
Kälber füttert, aber Fred hat ihm gleich am ersten Tag abgesagt,
ist nicht nötig..Wir schaffen das wohl ;)
Dienstag angekommen und Samstag früh
werden sie fahren und bis Montag Nachmittag bleiben. Ganz schön viel
Verantwortung :)
Ich durfte die nächsten Tage einen
Gemüsegarten am Cottage anlegen und hauptsächlich auf die kleine
Tochter Neve ( 2 Jahre) aufpassen. Und das war nicht wirklich immer
spassig....ein kleiner Teufel :P
Topher hat wie schon geschrieben abends
immer die Kälber gefüttert, beim Schaafe umhertreiben geholfen,
etc...
Unsere Aufgaben für das Wochenende
ohne Familie waren für Topher Rasen mähen und für mich Fenster
putzen. Wir haben ganz schön rangeklotzt am Wochenende und sie waren
wirklich sehr zufrieden mit uns! Normalerweise sagen sie den Leuten
vorher, dass sie nur 1 Woche bleiben können um sie dann, wenn sie
doof sind schnell wieder loswerden zu können. Wir hatten schon am
ersten Tag einen Einladung zu Weihnachten :)
Insgesamt haben wir auf der Farm schon
wirklich viel erlebt:
Topher durfte mit männlichen Schaafen
„Tanzen“, d.h. Er hat sie aus einem Stall geholt und zwar so,
dass die Schaafe aufm Hinterteil gehockt waren. So werden die Schaafe
eigentlich geschoren, diese Schaafe waren aber ziemlich dreckig ums
Hinterteil. Ich würde einfach sagen: ordentlich eingeschissen! Die
dreckige Wolle musste nur entfernt werden und nach einigen Tagen
werden die dann richtig geschoren. Topher hatte noch nie so etwas
anstrengendes gemacht und ich habe noch nie so lachen müssen.
Besonders wenn er gerade mit einem Schaaf „zugange“ war und im
Radio eine Schnulze nach der Anderen lief...
Ein anderes einschneidendes Erlebnis
war, dass den Lämmern, wenn sie in einem bestimmten Alter sind der
Schwanz angeschnitten wird. Das Lamm wird in eine Art
Haltevorrichtung gesteckt, in der es auf dem Rücken liegt und alle
Viere von sich streckt. Bei der Gelegenheit bekommen sie noch eine
Markierung ins Ohr und werden kastriert ( ein kleiner Gummiring wir
um die Hoden gestülpt). Am Schluss wird der Schwanz abgeschnitten
bzw. durchgebrannt. Topher hat die ganzen kleinen Lämmer gefangen
und in die Vorrichtung gesteckt und ich durfte die Stummelschwänzchen
desinfizieren. Topher hat total geschwitzt und ich war im Dunst der
abgebrannten Schwänzchen gestanden. Überall Blut...Also keine
schöne Sache, wirklich nicht! Aber das Abschneiden ist total
wichtig, da sich die Lämmer dann „einscheissen“, dann kommen die
Fliegen und legen Eier. Somit würden sie von innen aufgefressen
werden.
An einem anderen Tag wurden die Kälber
mit ihren Mütterkühen zusammengetrieben, geimpft, kastriert und am
Ohr markiert. Rechtes Ohr für Bulle bzw. dann Stier, linkes Ohr für
weibl. Kuh. Das war vielleicht ein Gebrüll im „ Cattleyard“. Ein
Cattleyard ist ein Gestell aus Zäunen und kleinen Gattern. Die Kühe
werden von einem ins andre Gatter getrieben, voneinander getrennt und
dann schlussendlich in ein sehr schmales Gatter, wie ein langer Gang
getrieben. Dort kann man sie besser behandeln und sie können
natürlich nicht weglaufen ;)
59 Kälber waren dort, alle geboren im
September/Oktober. Und es waren schon deutliche Größenunterschiede
zu erkennen. Einige der Mutterkühe waren „trocken“, dass heißt
sie haben kein Kalb geboren. Diese wurden auch noch raussortiert, gut
zu erkennen an ihrem kleinen Euter. Sie wurden auf eine extra Weide
getrieben und warten auf den Schlachter :(
In einem anderen Sheepyard weit draußen
auf der Farm wurden Unmengen von Schaafen zusammen getrieben.
Mithilfe von zwei anderen Helfern, die bessere Hunde hatten bzw. die
Hunde besser auf die Herrchen gehört haben. Sie haben die Schaafe (
mit Lämmer) von der Weide zum Sheepyard getrieben. Dort wurden die
Schaafe zusammen mit ihren Lämmern in den besagten schmalen Gang
getrieben, wo die kleinen Lämmer eine Wurmkur verabreicht bekommen
haben. Es waren wirklich Unmengen von Schaafen und Lämmern,
unglaublich!
In unserer zweiten Woche hatte der Sohn
Jonty seinen 6. Geburtstag. Fi probierte sich an einem Raketenkuchen
und verzweifelte fast ;) Aber das Ergebnis war super!
Wir durften den Treasure Hunt
organisieren, also eine Schatzsuche. Topher hatte eine super Idee mit
einem Zahlenschloss. Das Zahlenschloss wurde an der Schatzkiste
angebracht und die Kinder mussten auf der Farm verschiedene Sachen
zählen um somit an die Zahlenkombination zu gelangen. Mithilfe von
verschiedenen Hinweisen musste sie Punkte auf der Bulldozerschaufel
zählen, Stufen zum Schaafscherhalle, markierte Lämmer und
schließlich Anhänger, die auf einem Berg standen. Die Sache kam
sehr gut an und schlussendlich haben die Kinder ihren Schatz im
Sandkasten ausgraben dürfen! Schokolade für alle =)
An dem Tag bin ich auch noch mit Fi
mittags in Jontys Schule und hab für 60 Kinder Hotdogs gemacht. War
sehr witzig. Danach noch 60mal Wassereis aufschneiden...meine Hand
war gefroren danach!
Der Stall hatte auch einen Anstrich
nötig und da Fi nie dazu kam, ihn anzustreichen, war es meine
Aufgabe ihn schwarz anzustreichen. Black Box für die Pferdchen =)
Einem neuen Pickniktisch für den
Strand wurde auch noch ein Anstrich verpasst.
Eine weitere Aufgabe war das Eggie
pflanzen. Ich weiß leider nicht die Übersetzung ins Deutsche. Das
sind so Art Lilienplanzen, die hier überall buschweise wachsen.
Selbst auf Schottergrund wachsen diese Planzen. Sind also recht
anspruchslos aber hübsch! Hinterm Haus der Familie ist ein Hang, wo
oben der Pferdereitplatz ist. Dieser Hang neigt nach starken Regen
immer abzurutschen und weil da direkt das Haus steht ist das nicht so
gut ;) Einige Eggie waren dort schon vorzufinden. Wir haben den Hand
vervollständigt, insgesamt 4 Säcke voller Pflanzen! Außerdem waren
an der Straße am Pferdezaun Lücken in der Eggi-Bepflanzung. Diese
Lücken wurden auch aufgefüllt.
Tophi durfte mit einem
Aufsitzer-Rasenmäher Rasen mähen =) Er hat auch eine Art nach unten
offene Kiste für diesen Rasenmäher gebaut, dass man ohne
Auffanbehälter fahren kann um die relativ großen Flächen an der
Straße zu mähen ( die wir währen des Wochenendes gemäht hatten,
wo die Familie weg war), da es dort nicht schlimm ist, wenn das
abgemähte Gras liegen bleibt. Bob the Builder ;)
Ein Tagesausflug ging noch zur Hawkes
Bay Show. Die Karten haben wir von der Familie geschenkt bekommen!
Die Hawkes Bay Show ist eine Mischung zwischen Volksfest,
Schützenfest und Messe. Total riesig und es gibt alles was das Herz
begehrt! Von alten Traktoren, neuen Traktoren, Rasenmäher, Messekram
( Pfannen, Putzmittel etc), Klöppelfrauen ( Mammaa :) ),
Meisterschaften im Zaunbauen, Springreiten und Holzhacken, Essen,
Verkaufsstände für T-Shirt, Armbändchen etc., bis hin zu
Jahrmarkttypischen Atraktionen wie Achterbahn und Riesenrad. Uns hat
es wirklich total gefallen dort. Und was uns aufgefallen ist: Die
Neuseeländer setzen sich hier einfach auf den Boden wenn sie Pause
machen oder warten bzw. Essen. In Deutschland würde glaub ich keiner
auf die Idee kommen sich ins Grass zu setzen.
Ein weiterer Ausflug ging Abends zum
Bullride nach Waipukura. Dort gab es so etwas ähnliches wie die
Hawkes Bay show nur seeeehr sehr sehr viel kleiner. Wir haben uns nur
das Bullride angeschaut. Total witzig und ein richtiges Event hier!
Je später es wurde, desto größer und wilder wurden die Bullen (bis
zu 1200Kg schwer!!!). Der Reiter muss mindestens 8 Sekunden auf dem
Bullen draufbleiben und die gesamte Zeit einen Arm in die Luft
halten, ansonsten ist er disqualifiziert. Die Jury benotet Reiter UND
Bullen. Dort hat es uns auch richtig gut gefallen und war wirklich
mal interessant zuzuschauen.
Alles in Allem war die Farm wirklich
perfekt! Wir haben alles mögliche hier erlebt und sind sehr dankbar
für die Zeit hier! Ein wirklicher Glücksgriff!
Dazu kommt noch, dass sie uns doch ein
bisschen bezahlen wollen, da wir ja so fleissig sind. In der Stadt
hat uns Fred einfach so 800 Dollar in die Hand gedrückt, so für
zwischendurch ;) Mal sehen was da noch kommt. Außerdem hat er das
mit dem Auto geregelt. Die Werkstatt konnte leider nichts finden,
warum das Auto so schlecht anspringt frühs, aber seitdem startet das
Auto komischerweise recht zuverlässig ;)
Momentan harren wir noch ein paar Tage
auf der Farm aus, bis wir etwas neues gefunden haben und verteiben
uns die Zeit mit Brückenbauen (sind jetzt Brückenbauspezialisten
:-P)
Samstag, 26. Oktober 2013
Napier
Der Campingplatz war wirklich
superschön! Man musste nur einen kleinen Hügel hochlaufen, der auch
noch wunderbar bepflanzt war (u.a. riesiger Feigenbaum )und schon war
man am Strand. Leider war es kein Sandstrand sondern (nur) ein
Kieselstrand. Baden war dort eigentlich verboten, es wurde zumindest
abgeraten, da der Grund aprupt tiefer wird und die Strömung ziemlich
stark ist. Unsere Campingnachbarn( natürlich Deutsche) berichteten
sogar von einem Hai, den sie vor der Küste gesehen haben ( also die
Flosse).
Das Wetter wurde zum Glück auch immer
besserr! Sonnenschein, aber da wir an der Küste waren leider auch
etwas windig. Aber solange die Sonne scheint ist ja alles super.
Den ersten Tag in Napier verbrachte
unser Autolein leider schon wieder in der Werkstatt, da sie immernoch
nicht wirklich zuverlässig anspringen wollte. Wir sind von der
Werkstatt aus dann Richtung Napier gelaufen. Im Nachhinhein sind wir
einen riesigen Umweg gelaufen, aber somit haben wir einen Blick auf
den Hafen von Napier werfen konnten. Es ist wirklcih unglaublich
wieviel Holz die Neuseeländer exportieren. Allgemein ist uns
aufgefallen, dass hier extrem viel Wald abgeholzt wird, mit der
Begründung, Platz für neue Bäume zu schaffen. Jetzt wissen wir
auch wo das ganze Holz hinwandert : Übersee. LKW-weise Holzstämme
werden zum Hafen gefahren.
….und Topher konnte endlich seine
Bilder von riesigen Radladern machen. Ich musste ihn förmlich
wegzerren, dass wir weiterlaufen konnten ;) Männer ^^
In der Stadt angekommen sind wir etwas
durch die Fußgängerzone gebummelt und haben uns zum Mittagessen
einen Burger gegönnt.
Zurück zur Werkstatt wollten wir
eigentlich mit einem Bus fahren, der Mann im Infocenter sagte aber,
dass Laufen wohl schneller sein würde. Ohne Umweg war es dann auch
deutlich schneller :)
Am Auto wurde eine Temperatursensor
ausgetauscht, der hoffentlich daran Schuld war, dass unser Auto
morgens nicht gescheit angesprungen ist. Wenn sie immernoch nicht gut
anspringt, dann ist es wohl eine defekte Zylinderkopfdichtung. Dies
würde nur läppische 2000Dollar kosten. Zahlen wir natürlich aus
der Portokasse. Wir habens ja...
Am nächsten Tag ist sie tatsächlich
ohne Zicken angesprungen und wir sind wieder in die Stadt gefahren
und haben uns eine Partie Minigolf angetan. Topher hat natürlich
gewonnen und Susi hat natürlich Topher gewinnen lassen ;) (
offizielle Version) Den Tag haben wir gemütlich am Strand liegend
ausklingen lassen. Das Wetter war mittlerweile herrlich. Und die
Sonnenuntergänge sind auch nicht schlecht!
Der letzte Tag in Napier war
angebrochen und wir wollten zum CapeKidnapper laufen. Das ist eine
Steilküste, wo Basstölpel ihren Nachwuchs großziehen. Mitte
September beginnen sie zu nisten und Anfang November schlüpfen
schon die ersten Kücken. Entweder fährt man bei Ebbe mit einem
Traktor dahin oder man läuft. Leider werden diese Traktortouren erst
in einer Woche angeboten, somit sind wir gelaufen. Es war gerade Ebbe
und somit laut Erläuterung auf einer Tafel der perfekte Zeitpunkt um
loszulaufen. Die Sonne war an diesem Tag leider nicht so zeigefreudig
und windig war es auch. Aber es war sehr schön am Strand entlang zu
laufen. Quads, Jeeps und Motorräder heizen die Küste entlang. Ein
vollbesetzter Jeep hat uns dann schließlich darauf hingewiesen, dass
in einer Stunde die Flut wiederkommen würde und kein Strand mehr
vorhanden sein wird, weil die Wellen bis zu der Steilküste reichen.
Somit sind wir nach ca. einem Drittel des Hinweges wieder umgekehrt
ohne auch nur einen einzigen Basstölpel zu Gesicht zu bekommen. Auf
unserem Rückweg sind uns aber immernoch Wanderer entgegengekommen.
So falsch waren wir mit unserer Zeitrechnung also gar nicht.
Nichtsdestotrotz kommen wir da wohl nochmal zurück und schauen uns
die Basstölpel an und diesmal hoffentlich mit jungen Basstölpeln.
Unausgelastet wie wir waren sind wir
noch auf einem Berg gelaufen, der südlich von Hastings liegt: Te
Mata Peak. Ein Stück bis zu einem Wanderparkplatz sind wir mit dem
Auto gefahren, den Rest sind wir gelaufen und es hat sich wirklich
gelohnt. Tolle rundum Aussicht über grüne Hügel/Berge. Auf dem
Rückweg ist uns noch aufgefallen, dass auf den Wegen überall
Muscheln liegen bzw. dass wir auf versteinerten Muscheln laufen. Kaum
vorstellbar, dass das alles mal Meer gewesen ist!
Weiter ging es Richtung Süden nach
Wakupurau, da dort in der Nähe unsere Farm für die kommende Woche
ist.
Sonntag, 20. Oktober 2013
On the Road again :-D
Zwischen Roturua und Taupo findet man zahlreiche Parks mit rauchenden Landschaften, Geysire und bizarren Seen. Leider sind diese Parks oft sehr teuer und somit haben wir uns für die kostengünstige Alternative von Craters of the Moon entschlossen, ein Rundweg wo es überall raucht und "blubbert" =)
An manche Stellen konnte man richtig nah hin und man hat den heißen ( nicht angenehm riechenden) Rauch gespürt/gerochen.
Angekommen in Napier (bei Sonnenschein), mieteten wir uns direkt für drei Nächte auf einem Campingplatz direkt am Meer ein.
An manche Stellen konnte man richtig nah hin und man hat den heißen ( nicht angenehm riechenden) Rauch gespürt/gerochen.
Unsere weitere Reiseroute ging über
den Tongariro Nationalpark (leider bei sehr schlechtem Wetter) weiter
Richtung Südosten. Für die Nacht hatten wir uns einen sehr schönen
kleinen DOC Campingplatz ausgesucht. Beim durchqueren des
Nationalparks dachten wir uns so manches mal wie schön es doch wäre
jetzt eigene Kajaks und ein paar Paddler mehr dabei zu haben..... Auf
Grund des mäßigen Wetters (Schneesturm auf dem Berg) hatte jeder
einzelne Fluss Hochwasser und die Flussbeschreibungen in unserem
Neuseeland Flussführer hören sich viel versprechend an (meist knapp
40m Gefälle auf 3-4 km).
Nachdem wir auf dem DOC Platz morgens
um 0730uhr von lächelnden Männern mit nervigen Motorsensen geweckt
wurden und das Wetter immernoch nicht besser war, beschlossen wir die
160km nach Napier an der Pazifikküste quer durch die Pampa zu fahren (bei gutem Wetter landschaftlich sicher eine 10!!!)
Angekommen in Napier (bei Sonnenschein), mieteten wir uns direkt für drei Nächte auf einem Campingplatz direkt am Meer ein.
Taupo
Taupo is ein wirklich süßes Örtchen
mit ganz vielen kleinen Einkaufsläden, lädt also zum Shoppen
ein!Der See bei Taupo, Lake Taupo ist enstanden, weil da ein Vulkan (
wie sooft in Neuseeland) ausgebrochen ist und der Grater sich dann
später mit Wasser gefüllt hat.
Nach einer Nacht am Lake haben wir uns
entschlossen auf einen Campingplatz ins nirgendwo zu fahren! Aber
vorher haben wir uns noch Taupo angeschaut. Das Wetter wurde leider
immer schlechter und total windig.
Wir hätten uns nie ausmahlen können
WIE abgeschieden der Campingplatz wirklich ist. Mit einer groben
Beschreibung gings los und nach kurzer Fahrt auf einer ganz normalen
Straße ging es weiter auf einer Gravel Road( = Schotterstraße). Je
weiter wir in der „Straße“ gefolgt sind, desto weiter ging es in
den abenteuerlichen Wald hinein. Man hat nur nach jeder Biegung
gehofft, dass:#
- keiner entgegenkommt
- es nicht sooo steil hinauf bzw. hinuntergeht, dass wir mit unserem Autolein nicht zurechtkommen
- der Campingplatz endlich kommt!
Als wir bestimmt eine halbe Stunde
durch den Wald gefahren sind, kam der erste Campingplatz, der auf
einer Lichtung lag. Es waren bereits mehrere Campervans da ( weiß
gott, wie die „ Schiffe „ dahingekommen sind), deswegen haben wir
uns entschieden einfach weiterzufahren und auf den nächsten
Campingplatz zu hoffen, der laut Beschreibung nach einigen weiteren
Kilometern kommen sollte.
Unser Campingplatz war wirklich seeehr
abgeschieden im Nichts. Aber wunderschön! Es gab sogar ein
Plumpsklo. Es war aber angenehmer einfach in den Wald zu gehen ;) Die
Nacht war leider nicht so erholsam. Ich ( Susi) hatte in der Wildnis
ein bisschen Angst vor ungewollten Besuch. Dann hat es auch noch
dermaßen das Regnen angefangen und wir hatten schon Angst, dass wir
mit unserem Auto die Schotterstraße nicht mehr zurückkommen werden.
Alles nicht so schlimm, wir sind dann
doch noch heile den Weg zurückgekommen und haben uns entschlossen
einmal um den See zu fahren! Im Süden des Sees ( Taupo liegt im
Norden) schließt sich der Tongariro National Park an, wo man suuper
schön wandern kann etc.
Einmal um den See gefahren haben wir
uns mit Lisa und Nici getroffen, die zufällig mit ihrem StrayBus
dort Halt gemacht hatten! Total witzig :)
Am nächsten Tag sind wir zur Bank
gegangen, bei der wir unser Konto eröffnet haben in Auckland.
Wir haben einige Tage zuvor bei der
Hotline der Bank angerufen, dass unsere Bankkarten nach Taupo
geschickt werden, da unsere Karten in die Filiale nach Auckland
versendet wurden. Leider wussten die in Taupo von dem Anruf nichts
und unsere Karten bzw. Susis Karte lag noch in der Filiale in Taupo.
Für Topher wurde überhaupt keine Karte generiert bzw. erst nach dem
Anruf generiert...Komische Welt. Also hieß es für uns, dass wir
noch ein bisschen in Taupo bleiben müssen um unsere Bankkarten zu
bekommen!
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