Montag, 23. Dezember 2013

Frohe Weihnachten!!


Wir wünschen Euch Daheimgebliebenen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest! Wir werden es uns am Strand mit viel Essen und hoffentlich gutem Wetter gut gehen lassen!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Mr. Apple



Nach unserer frustrierenden Absage haben wir uns entschlossen ein Stückchen Richtung Norden zu fahren, durch das schöne Napier, ab in die Berge nahe des Mohakino Rivers ( dort kann man gut Kajak fahren). Auf dem Weg zu unserem ausgesuchten Campingplatz haben wir kurz Halt an einer Rafting-Firma gemacht. Dort konnten wir in der Halle auch Wildwasserkajaks sehen, nur leider war von den Besitzern keiner da. Somit fuhren wir unverichteter Dinge ( doch nicht paddeln :( ) zu dem Campingplatz, wo wir eigentlich hinwollten. An der Rezeption buchten wir zur Frustbewältigung für den nächsten Morgen 1,5h Horsetrekking :-P.
Zum eigentlichen Schlafort mussten wir noch ca. 500 Meter weiterfahren mitten im Nichts. Sehr toller Platz mit schönen kleinen Hütten, wo man die Möglichkeit hat, sie zu mieten. Außerdem ist der Platz schön am Fluss gelegen.
Am nächsten Tag sind wir zur Rezeption gelaufen, der Treffpunkt für unsere Horsetrekking Aktion. Schon von Weitem sahen wir unsere fertig gesattelten Pferdchen. Unser Guide war ein sehr nettes Mädel, gab uns zuerst eine einfache Einführung, wie man reitet etc. und schon ging es los. Stilecht mithilfe einer kleinen Treppe sind wir auf die Pferde gestiegen und losgeritten.
Zuerst war es ein wirklich komisches Gefühl aber dann war es total toll! Topher fragte, ob sie uns ein bisschen „ Reitstunden“ geben mag und wir sind daraufhin getrabt und gallopiert. Und keiner ist vom Pferd gefallen. Bergauf und Bergab und leider viel zu schnell ging die Zeit vorbei. 1,5 Stunden sind halt doch zu kurz, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und wir werden es wenn sich die Möglichkeit ergibt, auf jeden Fall nochmal reiten! Übrigens: nach dem Absteigen musste man sich ersteinmal wieder an das Laufen gewöhnen. Unser Guide hat uns für den nächsten Tag Schmerzen prophezeit ;) (Topher hatte keine!! :-P)
Schnell noch unter die Dusche gehüpft und wir sind wieder Richtung Napier gefahren. Um einen Job zu finden haben wir beschlossen, einfach auf dem Weg an einigen Fruit Jobs, Wein“bergen“ ( hier stehen die Weinreben auf ebenen Flächen) oder Plantagen nachzufragen ob sie einen Job für uns hätten. Leider war dies alles ohne Erfolgt und keiner hatte einen Job frei bzw. braucht Arbeiter. Immer mehr Frustration machte sich breit.
In Napier angekommen, eine Nacht verbracht, gönnten wir uns am nächsten Tag einen Besuch im National Aquarium of New Zealand. 20 Dollar pro Person bezahlt und in 25 Minuten waren wir durchgelaufen. Leider gab es nichts spektakuläres, was wir noch nicht gesehen hätten. Schade. Allein wegen dem Kiwi-Vogel, den es dort gab, hat es sich aber doch irgendwie gelohnt dort reinzugehen. Trotz ihres „langen“ Schnabels haben diese flugunfähigen und nachtaktiven Tiere unter Wissenschaftlern den kürzesten Schnabel. Die Schnabellänge wird nämlich von der Spitze des Schnabels bis zu den Nasen/Schnabellöchern gemessen. Da Kiwis aber ihre Schnabellöcher ganz an der Spitze haben, haben sie somit den Kürzeren gezogen. Sie sind außerdem noch die einzigsten Vögel, welche riechen können. Deshalb sieht es auch so aus, wenn sie laufen, als ob sie ihren Schnabel, wie etwa ein alter Mann einen Stützstock, als drittes Bein verwenden. Sie stecken, bevor sie einen Schritt machen, stets den Schnabel in den Boden, um Nahrung zu orten. So, genug Wissenswertes von den Tierchen ;)
Daraufhin zogen weiter und versuchten jetzt mithilfe des Internet irgendwie an einen Job zu gelangen. Wir riefen so viele Menschen an und irgendwie hatte keiner Arbeit. Lediglich ein Manager von einer Apfelplantage sagte uns, er würde uns am Montag, also in 2 Tagen anrufen, ob er uns brauchen würde. Wir hätten eine 50% Chance, dass es so ist. Naja, viel darauf konnten wir nicht geben, weil was man sagt und was man tut, sind, wie wir jetzt wissen, zwei unterschiedliche Paar Schuhe :(
Die nächste Nacht haben wir in Hastings verbracht auf einem Campingplatz, der sogar einen Swimmingpool besaß-dementsprechend leider auch etwas teuer war...
Am nächsten Tag hatten wir uns etwas Spaß verdient und es ging zum Splash Planet, ein Wasserpark mit vielen Rutschen und zahlreichen anderen Attraktionen. Es versprach ein super Tag zu werden ( wettermäßig und Spaßmässig) und dem war auch so! Die Rutschen waren wirklich super und wir verbrachten einen schönen Tag!
Nach dem Spaß kommt leider wieder der Ernst. Wir telefonierten wieder fleissig und nach fast völliger Eskalation unserer Frustration ( die sich mittlerweile in streiten gegeneinander umgewandelt hat), rief uns eine Frau an, die uns eine Telefonnummer durchgab, wo wir anrufen sollen für eine Apple Thinning Job. ( Erklärung später)
Nach dem Telefongespräch kam Erleichterung auf. Wir hatten einen Job, und der war sicher, Topher fragte nun zehnmal nach und wir sollten am morgigen Tag in Hasting an einer Plantage antreten zum vorher genannten Job. Wieder erwartend hat sich der Manager, der Montags anrufen wollte, nicht angerufen.
Gegen Abend ging es wieder auf den Campingplatz mit Swimmingpool, den wir am Abend auch endlich mal nutzen wollten, dass wir nicht umsonst so viel Geld ausgegeben haben. Am nächsten Tag ging es zu der Plantage in der selbigen Stadt, deswegen mussten wir den Campingplatz leider wieder auswählen. Kurz bevor wir in den Pool hüpfen wollten, holte Topher noch sein Handtuch aus dem Auto und bemerkte glücklicherweise, dass unser Handy klingelte. Er ging ran und Überraschung!! Der Manager der Plantage, der uns anrufen wollte, war am Telefon und sagte uns, wir könnten am Mittwoch früh bei ihnen anfangen. Super Neuigkeiten!
Hier kann sich wirklich alles von einer auf die andere Minute ändern. Auf einmal haben wir zwei Jobmöglichkeiten, es war der Wahnsinn...Aber natürlich auch Qual der Wahl. Was machen wir nun? Den anderen absagen und nur am Mittwoch gehen? Und dann irgendwie doch eine Absage zu bekommen und wieder mit Nichts dazustehen? Wir haben uns dazu entschlossen, dass wir auf jeden Fall am nächsten Tag zum Job antreten werden um einfach zu sehen, was auf uns zukommt.
Jetzt konnten wir beruhigt in den Pool hüpfen und den Tag ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf zur Plantage, um 8.30Uhr sollten wir vor Ort sein. Vor Ort fanden wir zwei andere Backpacker vor, die sehr nett waren. Eine Stunde lang dauerte es, bis wir die Verträge endlich unterschrieben waren und alles kopiert war ( Ausweise, Arbeitserlaubnis). Und es ging bei leichtem Nieselregen los auf die Plantage. Wir trafen unseren Supervisor ( sowas wie der direkte Chef, der aufpasst, ob man alles richtig macht und einem alles erklärt etc), der auch sehr sympatisch schien. Vor Ort erklärte er uns anhand eines Apfelbaumes ( es gab genug davon ;) ), was unser Job ist: Apple Thinning! Das heißt, dass man den Apfelbaum ausdünnt. Man „pflückt“ zu kleine Äpfel oder zu viele Äpfel um den anderen die Chance zu geben schön groß zu werden. Es kommt halt doch auf die Größe an, verkauft sich besser =)
Da nicht alles „zu Fuß“ erreichbar ist, bekamen wir noch eine Leiter dazu, auf der wir rumturnen mussten, um alle Äste des Baumes zu erreichen. Nach ca. 3h Thinnen fing es natürlich stärker an zu regnen und man hatte das Gefühl, es regnet sich ein. Da dieser Job leider etwas wetterabhängig ist und es verständlicherweise etwas gefährlich ist, bei strömenden Regen auf der 3Meter hohen Leiter rumzuturnen wurden wir um 12 Uhr schon heimgeschickt. Zurück im Trockenen, in unserem Auto, mussten wir uns überlegen, was wir machen. Auf dieser Plantage bleiben und der anderen, wo wir am nächsten Tag anfangen sollten absagen. Oder andersherum? Bevor wir eine Entscheidung getroffen haben, riefen wir nochmal die Plantage für den nächsten Tag an, nur um sicher zu gehen, dass es ein sicherer Job ist. Dies wurde uns bestätigt und uns wurde gesagt, dass es sogar ein Camp auf der Plantage gab für 30 Dollar pro Woche. Das ist unschlagbar und wir entschieden uns für diese Plantage. Diese Plantage ist einer der vielen Plantagen unter der Hand von Mr. Apple, ein sehr großes Unternehmen. 25% der weltweit produzierten Äpfel kommen von diesem Unternehmen.
Am nächsten Tag machten wir uns früh auf, sodass wir um 8 Uhr pünktlich an der Plantage sind. Schon am Morgen hat es leider schon geregnet und wir waren uns unsicher, ob heute wirklich unser erster Arbeitstag sein wird. Im Büro der Plantage angekommen warteten wir mit einigen anderen Alteingesessenen Arbeitern ( sie waren bereits schon 1 Woche da ) und Neuankömmlingen wie wir. Die Alteingesessenen mussten auf den Boss warten um Bescheid zu bekommen, ob heute gearbeitet wird. Als er um 8 das Büro betreten hatte, wurde gleich klar, dass heute wohl nicht unser erster Arbeitstag sein wird. Der Boss beschloss nämlich, dass heute für alle frei sei.
Somit bestand unsere erste Arbeitstat nur darin, die Verträge zu unterschreiben und ins Camp mitten in der Plantage zu fahren. Dort gibt es eine nette Wiese, wo fast alle Backpacker in ihren Autos / Zelten schlafen. Aber es gab auch kleine Zimmer, dieen sollten absagen. Oder andersherum? Bevor wir eine Entscheidung getroffen haben, riefen wir nochmal die Plantage für den nächsten Tag an, nur um sicher zu gehen, dass es ein sicherer man mieten konnte. Diese waren aber jedoch etwas teurer.
Wir fanden eine riesen Küche vor mit zahlreichen Kochmöglichkeiten, Kühlschränken, Tiefkühltruhe, Ofen etc. es war alles da, was das Herz begeht. Im nächsten Raum, war eine Art Wohnzimmer hergerichtet, mit Couch, TV und sogar Tischtennisplatte. Die Sanitäreinrichtungen bzw. Waschmöglichkeiten für Wäsche sind auch top.
Unseren ersten Arbeitstag verbrachten wir somit mit ausruhen für den kommenden Tag. Auch nicht schlecht. Aber so verdient man leider kein Geld ;)
Der nächste Tag verhieß wettermäßig leider auch nichts Gutes: es regnete. Um 8.30Uhr erschienen wir am Office und wir wurden einem Supervisor zugeteilt: Darren. Er ist wirklich supernett und schaut irgendwie aus wie Snoop Dog ;)
Unsere Tagesaufgabe im strömenden Regen bestand darin, Äste abzureisen ( natürlich ohne Handschuhe). Die Art von Bäumen, an denen wir arbeiteten bildeten zu viele Triebe, die nur nach oben wachsen und den darunterliegenden Äpfeln das Licht wegnehmen. Diese Triebe mussten wir raus reißen. ( Ripping)
Nachdem wir zwei Reihen à 90 Bäumen bearbeitet haben, beschlossen wir für den heutigen Tag aufzugeben. Wir waren so nass wie noch nie, sprichwörtlich bis auf die Knochen. In unseren Wanderschuhen stand das Wasser und die Motivation war irgendwie auch am Boden. Gute Aussichten für die nächsten Wochen. Zum Glück gab es aber super Duschen, die einen schnell wieder aufgewärmt haben. Unsere Arbeitsklamotten haben wir in den Trockner verfrachtet. Sie waren somit einsatzbereit für den nächsten ( hoffentlich regenfreien) Tag.
Der nächste Tag begann mit einer neuen, aber für uns schon bekannten Aufgabe: Thinning. Zu Anfang haben wir super Bäume bekommen, die nicht zu groß waren und wirklich nicht viele Äste hatten, wo sich Äpfel verstecken konnten. Wir arbeiteten immer in Pärchen und nur einer von beiden musste eine Leiter benutzen. Die Spitze des Baumes war so dünn, dass man stets von einer Seite von der Leiter aus thinnen konnte. Glück für das „ schwache“ Geschlecht. Wir wurden noch etwas vor der Leiterbenutzung geschont und überliessen den Männern diese überaus tolle Interaktion mit der sperrigen Leiter :)
Da wir erst Mittwoch bzw. ja erst Donnerstag angefangen hatten zu arbeiten, arbeiteten wir auch Samstag. Somit war Sonntag unser freier Tag und wir erholten uns mithilfe von Wäschewaschen von unseren ersten drei anstrengenden Arbeitstagen. Schon jetzt wussten wir, dass Apple Thinning wohl nicht zu unseren Lieblingsarbeiten gehört. Aber gut, irgendwie müssen wir ja die Reisekasse wieder füllen.
Die nächste Woche wurde eine 6-Tage Woche à ca. 10 Stunden pro Tag. Um 6 Uhr Arbeitsbeginn, halbe Stunde Mittagspause und bis 16.30Uhr gearbeitet. Nicht immer hielten wir die Arbeitsmoral durch. Aber im großen uns ganzen kamen wir auf 54 Stunden für diese Woche.
Die Bezahlung war hier leider nicht so, wie wir uns es vorgestellt haben. Der Mindestlohn in Neuseeland ist 13,75 Dollar. Diesen Stundenlohn muss Mr. Apple mindestens zahlen. In der Regel wir aber auf Plantagen per contract bezahlt, d.h. Pro Baum den man thinnt. Jede Art von Baum ist unterschiedlich viel wert, je nachdem wir schwer er zu Thinnen ist, also wie Groß er ist, wieviele Äpfel er hat, Äste etc. Der Preis pro Baum wir immer pro Block bestimmt, als pro Areal, wo die Bäume stehen, z.B. 10 Reihen à 70 Bäume ist ein Block. Wenn man aber in einem neuen Block anfängt zu arbeiten, steht immernoch kein Preis fest. Der Preis wird anhand der Arbeiter bestimmt, wie lange sie brauchen einen Baum zu thinnen. Dieser Preis wird vom Boss natürlich so gesetzt, dass er
1. nicht zu viel zahlen muss, wenn man gut und schnell ist
  1. er nicht so viel drauflegen muss, wenn Arbeiter zu langsam sind um im Durchschnitt nicht den Mindestlohn erreichen würden
Die ganze Sache mit den Preisen ist ein bisschen ein Pokerspiel. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass der Preis noch nach unserer Arbeit im Block runtergesetzt wurde, da wir zu gut und zu schnell gearbeitet haben. d.h. Wir wurden bestraft weil wir schnell gearbeitet haben. Wo ist da der Sinn?
Naja, man kann sich aufregen oder man kann es lassen. Wir bekommen Geld, zwar nicht so viel wie wir uns vorgestellt haben, aber besser als nichts.
Neben der Plantage und den zahlreichen Äpfeln gibt es hier natürlich noch die bereits erwähnten anderen Backpacker. Wir verstehen uns wirklich gut mit allen anderen und man hat irgendwie das Gefühl, man lebt in einer grossen WG. Es sitzt immer einer in der Küche und man kann sich unterhalten etc. Abends Bier trinken oder Karten spielen ( wir haben ein tschechischen Kartenspiel gelernt BANG... nur zu empfehlen )
Außer den Backpackern( 6 Deutsche, 2 Franzosen, 1 Spanierin, 10 Tschechen) gibt es noch 30 Samoaner. Diese kommen jedes Jahr und bleiben für ein halbes Jahr. In diesem halbem Jahr verdienen sie ihr gesamtes Jahresgehalt für Samoa. Die jüngeren Samoaner sind richtig nett und wollen sich auch mit einem unterhalten. Die Älteren jedoch sind denke ich ein bisschen skeptisch und gehen auf Distanz.
Neben der Arbeit haben wir am Wochenende einige Ausflüge unternommen, dazu aber gesondert mehr =) 







Montag, 16. Dezember 2013

Wellington

Die letzten Tage auf der Farm waren gezählt, ohne dass wir es wussten.
Lisa und Nici, die zwei Mädels mit denen wir hierher geflogen sind , verbrachten ihre Zeit in Paraparaumu ( nahe Wellington) bei einer älteren Dame mit Altzheimer um auf sie „aufzupassen“. In einer Woche sollte das Fussballspiel Neuseeland gg. Mexiko in der WM-Qualifikation in Wellington stattfinden und sie fragten uns ob wir nicht mit ihnen dahin gehen wollten. Kurz auf der Farm gefragt, ob wir für 2 Tage Wellington frei bekommen würden und schon waren die Tickets via Internet gekauft. Für Susi war es das erst mal im Stadion =)
Vormittags haben wir noch 150 Lämmer gedockt ( d.h. Schwanz abgeschnitten) und nachmittags haben wir uns dann auf den Weg nach Wellington bzw. Paraparaumu gemacht. Nach ca. 2,5h Autofahrt und kurzem Stop an einem Wildwasser/Slalom Kanal, der leider recht trocken war, haben wir uns auf dem Pak'n Save ( günstigster Supermarkt in Neuseeland) mit den zwei Mädels getroffen. Die Wiedersehensfreude nach 2 Monaten war beiderseits groß und wir beschlossen, den Abend mit einem Strandbesuch ausklingen zu lassen. Die zwei Mädels hinten im Bett und wir zwei normal vorne im Auto ging es zum Strand mit Sonnenuntergang. Vor Paraparaumu liegt Kapiti Island, eine Insel, die wohl sehr sehenswert ist, eine Überfahrt kostet jedoch über 100Dollar. Mal sehn ob wir uns das noch irgendwann leisten oder nicht ;)
Als es dann dunkel war ging es für uns ein Stückchen weiter Richtung Wellington auf einen Campingplatz im Queen Elisabeth Park. Leider waren wir etwas zu spät dran, es war schon nach 9 Uhr und das Office schloss bereits um 8 Uhr. Durch die Schranke am Eingang wollten wir jetzt nicht unbedingt durchbrechen, also stellten wir uns auf der Besucherparkplatz und übernachteten dort. Am nächsten Tag hat uns freundlicherweise der Gärtner den Code für die Schranke genannt und wir haben im Campingplatz gemütlich gefrühstückt.
Vom Campingplatz aus sind wir zum Bahnhof gelaufen und haben den Zug nach Wellington genommen. 12 Dollar für hin und zurück, 40 Minuten Zugfahrt am Meer entlang, was will man mehr!
Wellington, die Hauptstadt Neuseeland ist eigentlich recht schön. Liegt direkt am Meer, von dort aus legen die Fähren ab, die Passagiere mit ihren Autos auf die Südinsel schippern. Wir hatten wunderschön sonniges Wetter und es war für Wellington unüblich windstill. Zuerst sind wir am Hafen entlang und haben gleich einen Händler entdeckt, der auch Wildwasserkajaks verkauft. Alles ein bisschen billiger und die GoPro von letzter Saison war auch recht günstig. Mal sehn, vielleicht machen wir uns ja selber ein Weihnachtsgeschenk.
Als wir gerade zurücklaufen wollten um die Mädels, die einen Zug später genommen hatten abzuholen, haben wir eine SMS vom PickNZ bekommen, dass jmd. Arbeiter braucht für Apple Thinning. Dort haben wir angerufen und er hat uns mitgeteilt, dass wir am Freitag vorbeikommen sollen und für ihn arbeiten können! ( es war Mittwoch). Die Freude über die gefundene Arbeit war groß, doch wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht was uns erwartet....
Zusammen mit den Mädels sind wir zum Botanischen Garten gelaufen. Dieser liegt auf einem Berg und man hat zudem die Möglichkeit mit einem Cable Car auf diesen Berg zu fahren. Die Mädels waren natürlich fürs laufen, nur der Feine Herr hat sich an die riesen Schlange angestellt und hat sich mit einigen vielen anderen in das Cable Car gequetscht. Und wer war natürlich erster oben am Berg? Die fitten Mädels, die fleissig gelaufen sind :)
Die ganze Strecke, die wir durch die Stadt hochgelaufen sind, sind wir wiedervereint durch den botanischen Garten wieder runtergelaufen. Sehr schöner Garten mit einigen Aussichtspunkten und verschiedenen Themengebieten( Australischer Garten etc.), aber jetzt nichts unbedingt bahnbrechend neues ;)
Um 5 Uhr war Einlass im Stadion und wir sind natürlich prompt falsch gelaufen. Da 2 große Kreuzfahrtschiffe da waren, und die ungefähr zur selben Zeit wieder losfuhren und alle Passagiere wieder aufs Schiff mussten, waren einige Menschen unterwegs. Wir haben uns gedacht, dass wenn so viele Menschen dort hinlaufen, müssen wir ja richtig sein ;) Das Stadion zu unserer Linken sind wir immer weiter gelaufen bis uns zwei freundliche Schiffs-Sicherheits-Kerls gesagt haben, dass wir den ganzen Weg wieder zurück müssen ( ja, Topher hats auch noch gesagt, dass wir abbiegen müssen, aber die geballte Frauenpower wollte wieder mal ein bisschen mehr Laufen). Somit sind wir in praller Sonne an der vielbefahrenen Straße wieder zurückmarschiert und sind den richtigen Weg eingeschlagen zum Stadioneingang. Das mexikanische Fernsehen (ESPN) mit Berichterstattung Erstattung war schon vor Ort und wir mussten alle mal in die Kamera jubeln ;) Peinlich, aber sieht ja keiner, außer Mexikaner, vielleicht =P
Als einer der Ersten sind wir ganz neumodern, mit E-Ticket auf dem Handy ins Stadion hereinmarschiert. Nachdem unsere Plätze gefunden waren, haben wir uns gemäß den Neuseeland-Farben ( All whites/All blacks) im Gesicht schwarz und weiss angemalt ( Bilder), dass wir nicht auffallen sozusagen. Pustekuchen: wir waren leider mitten in einem kleinen Mexiko-Fanblock...
Die Zeit bis zum Anpfiff zog sich ein bisschen, zumahl die Sonne wirklich ohne jeglichen Schatten herunterbrannte.
Aber als der deutsche Schiedsrichter nach den beiden Nationalhymnen den Anpfiff vollzog war das Spiel in vollem Gange. Es war ein sehr torreiches Spiel, leider etwas zum Nachteil der Neuseeländer. Sie haben 4:2 verloren. Eine Erfahrung war es trotzdem wert und es hat sehr viel Spaß gemacht mitzufiebern!
Direkt nach dem Spiel ging es mit dem Zug wieder Richtung Paraparaumu. Wir stiegen eine Station früher aus als die Mädels und liefen zum Campingplatz. Am nächsten Tag haben wir beschlossen, früh loszufahren, da wir das Cottage aufräumen mussten, Wäsche waschen etc. Wir mussten alles fertig machen für unseren „Auszug“ für unsere neue vermeintliche Arbeitsstelle!
Am selben Abend waren wir noch ein letztes Mal bei der Familie zum Essen eingeladen.
Am nächsten Morgen haben wir alles in unser Auto eingeladen und es ging vollbepackt wieder los. In der nähe von Hastings sollte unser Job sein. Dort angekommen hatten wir sofort ein komisches Gefühl. Die Frau machte uns die Tür zum Haus auf, und schaute uns schon sehr verdutzt an. Auf die Frage hin, wo ihr Mann sei, sagte sie, dass er nicht da sei. Sie rief ihn aber immerhin an, und berichtete uns, er würde in 2,5h am Haus sein. Vorher bat sie uns noch ins Haus herein und dort sah es wirklich chaotisch aus...Hilfe
Die 2,5h verbrachten wir in Hasting und aßen etwas zu Mittag, bis wir zum zweiten Mal am gleichen Tag zu der Plantage kamen. Ziemlich schnell kam dann auch der Mann mit seinem Auto endlich angefahren. Wir dachten uns, juhuu, endlich dürfen wir anfangen zu arbeiten. In einem darauffolgenden Gespräch stellte sich aber heraus, dass er eigentlich jetzt noch gar keine Arbeit hat. Er hat es zwar nie ausgesprochen, sondern nur durch die „Blume“ gesagt, dass wir eigentlich seine Zusätzlichen Optionen waren, da es passiert dass Arbeiter erst gar nicht auftauchen. Er sagte zwar, er würde uns anrufen, wenn Mitte der kommenden Woche die Arbeit losgeht, aber auf sowas können wir echt verzichten. So ein Idiot, sagt uns am Telefon, wir können am Freitag anfangen zu arbeiten und dann lässt er uns fallen wie eine heisse Kartoffel. Hätte er auch eher sagen können.
Frustriert verliessen wir also den Hof und haben schon in der Ausfahrt beschlossen, dass selbst wenn er anrufen sollte ( was er natürlich nicht gemacht hat), wir NICHT für ihn arbeiten werden. Ein bisschen Niveau und Stolz haben wir auch.
Die Suche ging also von Neuem los. Die Farm Hals über Kopf für den „ Job“ verlassen und nun standen wir wieder mit Nichts in den Händen da. Aber naja, auch schlechte Erfahrungen gehören leider dazu. Aber bessere kamen zum Glück dann auch noch :)