3,5 Wochen Apple Thinning. Danach haben
wir uns wirklich etwas Urlaub und Erholung verdient. Wieder erwartend
war die Arbeit genauso wie auf der Nordinsel: Langweilig, heiss und
Schmerzhaft ( für die Finger). Aber Geld hats in die Reisekasse
gebracht und das ist auch gut so! Über die Arbeit werde ich nicht
berichten, ich widme mich lieber den schönen und auch spannenderen
Dingen unseres Neuseelandaufenthaltes!
Der Abel Tasman Nationalpark ist der
kleinste Nationalpark in Neuseeland, aber auch einer der schönsten
und einzigartigsten. Er befindet sich an der Nordwestküste der
Südinsel und somit ist es nur ein Katzensprung von unserem
Arbeitsort Motueka bis zum Abel Tasman. Einer der 9 Great Walks in
Neuseeland verläuft an der Küste dieses Nationalparkes. Man kann
sich mit den Wassertaxi ( Motorboote, die Menschen transportieren),
vorbei an den Sehenswürdigkeiten zum anderen Ende des Parkes fahren
lassen und den Weg entlang der Küste wieder per pedes zurücklegen.
Wir haben uns dazu entschlossen nicht
zu Fuss den Nationalpark zu erkunden, sondern vom Wasser aus und
haben uns für 4 Tage ( 3 Übernachtungen im Zelt) ein Doppelseekayak
gemietet und die Zeltplätze ausgesucht, die man nur vom Wasser aus
erreichen kann. Die Vorfreude auf diese Tage war riesig und die
restlichen Arbeitstage gingen so ein bisschen leichter von der Hand.
Freitag war unser letzter Arbeitstag,
den wir mit einer kleinen Party Abends gewürdigt haben ( es gab
frisch geschossenes Ziegenbein, im Ofen gegart mit Ofengemüse! Und
das ein oder andere Bier natürlich ;) )
Am nächsten Morgen ging es für uns
dann los. Treffpunkt an der Kayakverleihstation war 7.45 Uhr und wir
schafften es sogar pünktlich zum Treffpunkt! Vor Ort gab es eine
kurze Einweisung, die eigentliche Einweisung fand aber in Marahau
statt, dort wo man mit dem Paddeln loslegt. Marahau ist ca. 30min
entfernt von Motueka. Beim Kayakverleih konnten wir unser Auto stehen
lassen und sind mit den Shuttle nach Marahau mitgefahren. Nach einer
Einweisung über etwaige Gefahren im Meer ( Strömungen, Wetter etc),
die bei uns durch unsere Kajakerfahrung kurz gehalten wurde, haben
wir unser ( sehr schweres!!) Seekajak zu Wasser gelassen und sind
losgedüst. Mittlerweile ist die Sonne rausgekommen und es war
herrliches Wetter!
Vor Marahau befinden sich zwei
vorgelagerte Inselchen, Fishermans Island und Adele Island. Zu den
zwei Inselchen sind wir zuerst gepaddelt und haben diese umrundet.
Schon auf dem Weg dorthin gab es ein kleines Highlight. Zwischen drei
Vögeln, die sich auf dem Wasser ausgeruht haben befand sich auch ein
kleiner Pinguin, der Seelenruhig sein Gefieder geputzt hat und ca. 5
Meter neben uns hat treiben lassen. Sehr niedlich! ( Zwergpinguin,
kleinster Pinguin)
An der Insel angekommen haben wir
weitere Pinguine gesehen, einer war gerade dabei und hat kleine
Fische gejagt, ist unter unserem Kajak hindurchgetaucht und 10 cm
neben unserem Kajak wieder aufgetaucht und hat uns interessiert
angeschaut. Gleich daneben war ein Seelöwe, der sich nicht stören
hat lassen und im Wasser umhergespielt hat ( Handstand etc).
Einmalige Erlebnisse!
Auf Adele Island haben wir auch einige
Seelöwenbabies beobachten können, die sind wirklich richtig süß
und laut! Man hört von Weitem die krächstzenden Rufe.
Die Sonne war richtig stark und wir
steuerten von den Inseln aus wieder aufs Festland zu unserer ersten
Übernachtungsstelle: Observation Bay. Anfangs war noch recht viel
los, da eine ganze Gruppe mit Booten von dort aus gestartet ist,
wieder Richtung Marahau zu paddeln ( Wassertaxi). Gegen Abend leerte
sich der Strand jedoch und insgesamt befanden sich 5 Zelte auf dem
Zeltplatz.
Unsere erste Nacht war recht ruhig,
jedoch hatte man immer ein bisschen Angst, ob das Boot denn noch da
ist. Der Nordwesten der Südinsel ist einer der Orte mit dem höchsten
Ebbe-Flut Unterschied, nämlich von 5 Metern. Es macht also schon
sehr viel aus, ob man am Übernachtungsort bei Ebbe oder bei Flut
ankommt ( wie wir bei unserem zweiten Zeltplatz erfahren
mussten...wer zu spät kommt, muss schleppen)
Der Vormittag des zweiten Tages war
etwas trüb, klärte sich aber im Verlaufe des Tages zum Glück! Wir
paddelten die Küste weiter hinauf, vorbei an der „Mad Mile“, die
dem Wind und Strömungen des Meeres ausgeliefert ist, im Gegensatz zu
den Buchten. Es war schon ein bisschen welliger, aber nichts
schlimmes. An der einzigsten Bay, die es in der Mad Mile gibt, haben
wir angehalten und eine kleine Cookie-Pause gemacht. Außerdem sind
wir zum Leuchtturm, der sich am Ende der Mad Mile befindet gelaufen,
der wieder ruhiges, geschützteres Gewässer in der dahinterliegenden
Torrent Bay vorhersagt. In Torrent Bay mündet ein Fluss, den man bei
Flut bis zu den Cleopatra Pools hinauffahren kann. Es war noch nicht
ganz Flut, aber wir haben es trotzdem geschafft, mit einigen
„Aufsetzern“, bis zu dem kleinen Strand am Fluss zu gelangen.
Dort haben wir unser Boot ordentlich festgebunden und sind zum
10minütigen Fussmarsch zu den Pools aufgebrochen. Die Pools waren
seeehr erfrischend. Es gab sogar eine natürliche Rutsche nach einem
kleinen Wasserfall. Ich kenne leider mein Glück und bin die Rutsche
nicht runtergerutscht. Am Boot zurückangekommen hat es sich
ausgezahlt, dass wir es festgebunden haben, da es nämlich komplett
schwamm ;) Das Einsteigen war etwas schwieriger, wir haben es aber
gemeistert und sind aus dem Flussdelta wieder heraus auf das Meer
gepaddelt. Vorbei an wunderschönen Buchten, haben wir uns eine
einsame Bucht mit herrlichem Strand für uns ausgesucht. Sonnenbaden
deluxe... ( und Sonnenbrand leider auch). Gegen spät nachmittag
paddelten wir wieder los Richtung unserer zweiten
Übernachtungsstation „ Mosquito Bay“. Name ist nicht Programm ;)
Es war wie schon erwähnt Nachmittag
und nach Gezeitenkalender mittlerweile Ebbe. Zum Zeltplatz mussten
wir unser Boot sage und schreibe 50m schleppen. Mit viel Hilfe ( vier
zusätzliche Träger) haben wir es geschafft, das mit Equipment
gefüllte Seekayak zum Zeltplatz zu schleppen. Wir haben nur noch
eine Kleinigkeit gegessen und haben uns ins Zelt zurückgezogen, da
uns Sandflies zu schaffen machten.
Für den nächsten Tag konnten wir
unser Zelt stehen lassen, da Mosquito Bay auch für unsere dritte
Nacht reserviert war. Mit etwas leichterem Gepäck haben wir wieder
bei Ebbe unser Boot zum Meer geschleift ( diesmal keine extra Träger
:( ). Der nächste Paddelabschnitt war wieder als etwas rauer
beschrieben, bei uns war es aber super ruhig, da es noch früh am
Morgen war. Das Wetter war wieder vom feinsten. Nach dem „rauen“
Stück kam wieder eine Insel, Tonga Island. Dort befinden sich die
meisten der Seelöwen mit ihren Seelöwenbabies und es ist verboten
dort anzulanden. Wir haben sehr viele von diesen Tieren gesehen, wie
sie gespielt haben, ein Baby ist immer eine Steinplatte
heruntergerutscht, herein ins Wasser. Ein Seelöwe ist und dann auch
noch unters Kajak hindurchgetaucht und einige Meter neben uns wieder
aufgetaucht. Total schön!!
Von Tonga Island ging es weiter nach
Shag Harbour. Der Weg dorthin war etwas welliger aber es hat sich
gelohnt. Shag Harbour ist ein System aus kleinen Kanälen, die mit
dem Meer verbunden sind. Dort gibt es aber keine Strände, die Ufer
sind alle steil. Mit einer der schönsten Stellen im Abel Tasman
National Park. Den Weg zurück bestreiteten wir diesmal an der Küste
entlang. Das Meer wurde etwas rauer und der Rückweg wurde zu einem
wilden Ritt... Diesmal waren wir bei Flut an Mosquito Bay und haben
den Luxus genossen direkt an unserem Zelt aus dem Boot zu steigen!
Den restlichen Nachmittag haben wir an der kleinen Lagune, die bei
Flut gefüllt ist genossen. Es war einfach herrlich dort!
Der vierte und letzte Tag bestand
daraus langsam an der Küste zurück nach Marahau zu fahren. Das
Wetter war an unserem letzten Tag leider nicht so gut. Vorbei an der
Mad Mile, die diesmal sehr ruhig war, haben wir die Möglichkeit
genutzt und unsere kleine Angelschnur ins Meer gehalten. Und kurz
darauf haben wir tatsächlich etwas gefangen, unser erster Fisch!!
Leider war er etwas klein und wir haben ihn wieder in die Freiheit
entlassen, aber Fisch ist Fisch :) Die nächste halbe Stunde war
leider erfolglos und wir gaben wieder auf.
Nach einer Mittagspause und kurzer
Brotzeit waren wir um 1 Uhr wieder in Marahau. Ab diesem Zeitpunkt
wurde das Wetter immer schöner und wir warteten ca. 2,5h auf unserem
Abholdienst. Diese Zeit war etwas nervig, da wir noch nicht einmal
Geld dabei hatten um uns einen Kaffee zu kaufen..Dann kamen auch noch
einige zu spät mit dem Boot an und wir mussten noch länger warten.
Die Zeit ging aber zum Glück auch rum und wir waren froh über die
Dusche, die wir an der Verleihstation noch geniessen durften!
Weg zu Fishermans Island/Adele Island Observation Bay
Te Pukatete Beach
Cleopatras Pools
Cleopatras Pools
Mosquito Bay - Ebbe
Mosquito Bay - Flut
Shag Harbour
Seelöwe
Private Beach ;)