Dienstag, 18. Februar 2014

Abel Tasman National Park, 1.2.14 - 4.2.14


3,5 Wochen Apple Thinning. Danach haben wir uns wirklich etwas Urlaub und Erholung verdient. Wieder erwartend war die Arbeit genauso wie auf der Nordinsel: Langweilig, heiss und Schmerzhaft ( für die Finger). Aber Geld hats in die Reisekasse gebracht und das ist auch gut so! Über die Arbeit werde ich nicht berichten, ich widme mich lieber den schönen und auch spannenderen Dingen unseres Neuseelandaufenthaltes!
Der Abel Tasman Nationalpark ist der kleinste Nationalpark in Neuseeland, aber auch einer der schönsten und einzigartigsten. Er befindet sich an der Nordwestküste der Südinsel und somit ist es nur ein Katzensprung von unserem Arbeitsort Motueka bis zum Abel Tasman. Einer der 9 Great Walks in Neuseeland verläuft an der Küste dieses Nationalparkes. Man kann sich mit den Wassertaxi ( Motorboote, die Menschen transportieren), vorbei an den Sehenswürdigkeiten zum anderen Ende des Parkes fahren lassen und den Weg entlang der Küste wieder per pedes zurücklegen.
Wir haben uns dazu entschlossen nicht zu Fuss den Nationalpark zu erkunden, sondern vom Wasser aus und haben uns für 4 Tage ( 3 Übernachtungen im Zelt) ein Doppelseekayak gemietet und die Zeltplätze ausgesucht, die man nur vom Wasser aus erreichen kann. Die Vorfreude auf diese Tage war riesig und die restlichen Arbeitstage gingen so ein bisschen leichter von der Hand.
Freitag war unser letzter Arbeitstag, den wir mit einer kleinen Party Abends gewürdigt haben ( es gab frisch geschossenes Ziegenbein, im Ofen gegart mit Ofengemüse! Und das ein oder andere Bier natürlich ;) )
Am nächsten Morgen ging es für uns dann los. Treffpunkt an der Kayakverleihstation war 7.45 Uhr und wir schafften es sogar pünktlich zum Treffpunkt! Vor Ort gab es eine kurze Einweisung, die eigentliche Einweisung fand aber in Marahau statt, dort wo man mit dem Paddeln loslegt. Marahau ist ca. 30min entfernt von Motueka. Beim Kayakverleih konnten wir unser Auto stehen lassen und sind mit den Shuttle nach Marahau mitgefahren. Nach einer Einweisung über etwaige Gefahren im Meer ( Strömungen, Wetter etc), die bei uns durch unsere Kajakerfahrung kurz gehalten wurde, haben wir unser ( sehr schweres!!) Seekajak zu Wasser gelassen und sind losgedüst. Mittlerweile ist die Sonne rausgekommen und es war herrliches Wetter!
Vor Marahau befinden sich zwei vorgelagerte Inselchen, Fishermans Island und Adele Island. Zu den zwei Inselchen sind wir zuerst gepaddelt und haben diese umrundet. Schon auf dem Weg dorthin gab es ein kleines Highlight. Zwischen drei Vögeln, die sich auf dem Wasser ausgeruht haben befand sich auch ein kleiner Pinguin, der Seelenruhig sein Gefieder geputzt hat und ca. 5 Meter neben uns hat treiben lassen. Sehr niedlich! ( Zwergpinguin, kleinster Pinguin)
An der Insel angekommen haben wir weitere Pinguine gesehen, einer war gerade dabei und hat kleine Fische gejagt, ist unter unserem Kajak hindurchgetaucht und 10 cm neben unserem Kajak wieder aufgetaucht und hat uns interessiert angeschaut. Gleich daneben war ein Seelöwe, der sich nicht stören hat lassen und im Wasser umhergespielt hat ( Handstand etc). Einmalige Erlebnisse!
Auf Adele Island haben wir auch einige Seelöwenbabies beobachten können, die sind wirklich richtig süß und laut! Man hört von Weitem die krächstzenden Rufe.
Die Sonne war richtig stark und wir steuerten von den Inseln aus wieder aufs Festland zu unserer ersten Übernachtungsstelle: Observation Bay. Anfangs war noch recht viel los, da eine ganze Gruppe mit Booten von dort aus gestartet ist, wieder Richtung Marahau zu paddeln ( Wassertaxi). Gegen Abend leerte sich der Strand jedoch und insgesamt befanden sich 5 Zelte auf dem Zeltplatz.
Unsere erste Nacht war recht ruhig, jedoch hatte man immer ein bisschen Angst, ob das Boot denn noch da ist. Der Nordwesten der Südinsel ist einer der Orte mit dem höchsten Ebbe-Flut Unterschied, nämlich von 5 Metern. Es macht also schon sehr viel aus, ob man am Übernachtungsort bei Ebbe oder bei Flut ankommt ( wie wir bei unserem zweiten Zeltplatz erfahren mussten...wer zu spät kommt, muss schleppen)
Der Vormittag des zweiten Tages war etwas trüb, klärte sich aber im Verlaufe des Tages zum Glück! Wir paddelten die Küste weiter hinauf, vorbei an der „Mad Mile“, die dem Wind und Strömungen des Meeres ausgeliefert ist, im Gegensatz zu den Buchten. Es war schon ein bisschen welliger, aber nichts schlimmes. An der einzigsten Bay, die es in der Mad Mile gibt, haben wir angehalten und eine kleine Cookie-Pause gemacht. Außerdem sind wir zum Leuchtturm, der sich am Ende der Mad Mile befindet gelaufen, der wieder ruhiges, geschützteres Gewässer in der dahinterliegenden Torrent Bay vorhersagt. In Torrent Bay mündet ein Fluss, den man bei Flut bis zu den Cleopatra Pools hinauffahren kann. Es war noch nicht ganz Flut, aber wir haben es trotzdem geschafft, mit einigen „Aufsetzern“, bis zu dem kleinen Strand am Fluss zu gelangen. Dort haben wir unser Boot ordentlich festgebunden und sind zum 10minütigen Fussmarsch zu den Pools aufgebrochen. Die Pools waren seeehr erfrischend. Es gab sogar eine natürliche Rutsche nach einem kleinen Wasserfall. Ich kenne leider mein Glück und bin die Rutsche nicht runtergerutscht. Am Boot zurückangekommen hat es sich ausgezahlt, dass wir es festgebunden haben, da es nämlich komplett schwamm ;) Das Einsteigen war etwas schwieriger, wir haben es aber gemeistert und sind aus dem Flussdelta wieder heraus auf das Meer gepaddelt. Vorbei an wunderschönen Buchten, haben wir uns eine einsame Bucht mit herrlichem Strand für uns ausgesucht. Sonnenbaden deluxe... ( und Sonnenbrand leider auch). Gegen spät nachmittag paddelten wir wieder los Richtung unserer zweiten Übernachtungsstation „ Mosquito Bay“. Name ist nicht Programm ;)
Es war wie schon erwähnt Nachmittag und nach Gezeitenkalender mittlerweile Ebbe. Zum Zeltplatz mussten wir unser Boot sage und schreibe 50m schleppen. Mit viel Hilfe ( vier zusätzliche Träger) haben wir es geschafft, das mit Equipment gefüllte Seekayak zum Zeltplatz zu schleppen. Wir haben nur noch eine Kleinigkeit gegessen und haben uns ins Zelt zurückgezogen, da uns Sandflies zu schaffen machten.
Für den nächsten Tag konnten wir unser Zelt stehen lassen, da Mosquito Bay auch für unsere dritte Nacht reserviert war. Mit etwas leichterem Gepäck haben wir wieder bei Ebbe unser Boot zum Meer geschleift ( diesmal keine extra Träger :( ). Der nächste Paddelabschnitt war wieder als etwas rauer beschrieben, bei uns war es aber super ruhig, da es noch früh am Morgen war. Das Wetter war wieder vom feinsten. Nach dem „rauen“ Stück kam wieder eine Insel, Tonga Island. Dort befinden sich die meisten der Seelöwen mit ihren Seelöwenbabies und es ist verboten dort anzulanden. Wir haben sehr viele von diesen Tieren gesehen, wie sie gespielt haben, ein Baby ist immer eine Steinplatte heruntergerutscht, herein ins Wasser. Ein Seelöwe ist und dann auch noch unters Kajak hindurchgetaucht und einige Meter neben uns wieder aufgetaucht. Total schön!!
Von Tonga Island ging es weiter nach Shag Harbour. Der Weg dorthin war etwas welliger aber es hat sich gelohnt. Shag Harbour ist ein System aus kleinen Kanälen, die mit dem Meer verbunden sind. Dort gibt es aber keine Strände, die Ufer sind alle steil. Mit einer der schönsten Stellen im Abel Tasman National Park. Den Weg zurück bestreiteten wir diesmal an der Küste entlang. Das Meer wurde etwas rauer und der Rückweg wurde zu einem wilden Ritt... Diesmal waren wir bei Flut an Mosquito Bay und haben den Luxus genossen direkt an unserem Zelt aus dem Boot zu steigen! Den restlichen Nachmittag haben wir an der kleinen Lagune, die bei Flut gefüllt ist genossen. Es war einfach herrlich dort!
Der vierte und letzte Tag bestand daraus langsam an der Küste zurück nach Marahau zu fahren. Das Wetter war an unserem letzten Tag leider nicht so gut. Vorbei an der Mad Mile, die diesmal sehr ruhig war, haben wir die Möglichkeit genutzt und unsere kleine Angelschnur ins Meer gehalten. Und kurz darauf haben wir tatsächlich etwas gefangen, unser erster Fisch!! Leider war er etwas klein und wir haben ihn wieder in die Freiheit entlassen, aber Fisch ist Fisch :) Die nächste halbe Stunde war leider erfolglos und wir gaben wieder auf.
Nach einer Mittagspause und kurzer Brotzeit waren wir um 1 Uhr wieder in Marahau. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Wetter immer schöner und wir warteten ca. 2,5h auf unserem Abholdienst. Diese Zeit war etwas nervig, da wir noch nicht einmal Geld dabei hatten um uns einen Kaffee zu kaufen..Dann kamen auch noch einige zu spät mit dem Boot an und wir mussten noch länger warten. Die Zeit ging aber zum Glück auch rum und wir waren froh über die Dusche, die wir an der Verleihstation noch geniessen durften!
Weg zu Fishermans Island/Adele Island
 Observation Bay
 Te Pukatete Beach
 Cleopatras Pools
 Cleopatras Pools
 Mosquito Bay - Ebbe
 Mosquito Bay - Flut
 Shag Harbour
 Seelöwe
 Private Beach ;)